Elisabeth Daly-Paris (*1950 in Bern), Gymnasium und Lehrpatent. Pantomime im Konservatorium Bern und Weiterbildungen in verschiedenen Theaterformen. Gelegenheitsarbeiten und Reisen in Lateinamerika und Australien, Lehrerin im Kanton Bern. Achtmal Sommerakademie für Kunst in Salzburg. Kurse in Druckgrafik, Video, Fotografie, Performance, Installation, Schweissen.
Ausstellungen in der Schweiz, Deutschland und Tschechien. 2012/13 Teilnahme an der Cantonale im CentrePasquArt, Biel. Seit 1999 arbeitet sie in ihrem Atelier in den VIDMARhallen im Liebefeld bei Bern und unterrichtet heute anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge im co-opera für berufliche Integration (SAH Bern).
WAAGE DER GERECHTIGKEIT, Installation
Eine alte Gartenschaufel hängt waagrecht über dem Boden. Auf dem Schaufelstiel stehen rosa Gummibärchen, dicht gedrängt, einige wenige dagegen teilen sich den Platz auf dem breiten Schaufelblatt. Nahe diesem ist auch der Aufhängepunkt der Schaufel sowie Stacheldraht, der die Begünstigten von den Benachteiligten trennt. Im Umkreis der Schaufel liegen unzählige Bärchen am Boden. Die Installation nimmt Bezug zur Göttin Justitia, die scheinbar in blinder Unparteilichkeit ihr Instrument für Gerechtigkeit in der Hand hält. Doch in Kenntnis des Hebelgesetzes verschiebt die Göttin bei Bedarf heimlich den Aufhängepunkt – und bewahrt sich damit ihre Vorstellung von Gerechtigkeit. So leben die einen in komfortabler Geräumigkeit und damit im Wohlstand, während sich die anderen in ihrer Bedrängnis gegenseitig von der Welt stossen.