Die bei Parcours Humain beteiligten Künstlerinnen und Künstler kommen aus der Schweiz, aber auch aus Krisengebieten in Afrika und dem nahen Osten. In ihren Kunstwerken nehmen sie Stellung zum Thema «Menschlichkeit» und thematisieren in Zeiten von Flüchtlingskrisen auch ganz konkrete Herausforderungen damit. Parcours Humain ist der Meinung, dass Kunst den besten Zugang bietet, um Menschen aus verschiedenen Kulturen und Gesellschaftsschichten für einen konstruktiven Dialog über diese schwierigen Themen zu gewinnen.
Mo
19
Jun
2017
Während ihres Zivildienstes kamen die beiden Künstler Björn Nussbächer und Niklas Schechinger auf die Idee, auf subtile Weise Einsicht auf ihren Arbeitsplatz und die Situation ihrer Bewohner zu geben in einem Münchner Flüchtlingswohnheim.
KULTUREN IN DEUTSCHLAND, Video
Das Video rückt die Menschen ins Zentrum und lässt sie von Ihren Erfahrungen
in Deutschland erzählen. Die Fragen ergeben sich sozusagen aus dem Erscheinungsbild des Wohnheims selber: die prekäre Situation von Menschen im Transit. Der Film wurde 1997 mit dem Jugendfilmpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Die Zeitlosigkeit des Films behielt ihre Relevanz, da sich in den zwanzig Jahren seit der Entstehung die Aktualität der Fragen kaum veränderten.
Fr
21
Apr
2017
Copa & Sordes besteht aus den zwei Kunstschaffenden Birgit Krueger (*1967 in München) und Eri Schmutz Krueger (*1962 in Zofingen). Birgit Krueger studierte erst Medizin in Lausanne und absolvierte später die Hochschule für Künste in Wien. Von 2003 - 2008 hatte sie eine Professur an der Hochschule für Künste in Bern inne. Eric Schmutz Krueger absolvierte die Schule für Gestaltung in Bern und studierte später Sprache, Linguistik und Geschichte an der Universität Basel. Seit 1995 arbeiten sie zusammen als "Copa & Sordes".
CUT THE FENCE, Performance
„Cut the Fence“ ist eine Initiative von Copa & Sordes und dem
antirassistischen Kunstraum bblackboxx in Basel. Eine Kopie der 657Meter langen Zaunanlagen um das Basler Ausschaffungsgefängnis und Asylempfangszentrum beim Bässelergut, befindet sich in Form einer ursprünglich 657Meter langen Stoffbahn aus Afrikadamast seit dem 9.Februar 2014 auf der Reise durch die Schweiz und den Schengenraum. Damast (das Wort leitet sich von Damaskus ab) wird in Österreich, Deutschland und der Schweiz hergestellt als Luxusprodukt für den afrikanischen Markt, also für jene Länder aus denen neben Syrern derzeit viele Menschen nach Europa flüchten. Wer sich einen Meter kauft und abscheidet beteiligt sich an der symbolischen Demontage des Zauns.
Mi
15
Feb
2017
Konstantinos Manolakis, geboren 1980, absolvierte eine Lehre als Hochbauzeichner und studierte an der Züricher Hochschule der Künste, wo er 2008 das Bachelor- und 2011 das Masterdiplom erhielt. 2012 bis 2014 wurde er mit dem Atelierstipendium der Binz 39 Stiftung ausgezeichnet.
OHNE TITEL, Animation
In der projizierten Animation spielt Manolakis mit der Konstruktion von Orientierung und Verortung unmöglicher Räume. Durch das langsame Rotieren zweier offener Kreise lässt er die Illusion entstehen, dass sie sich für einen Moment treffen und somit einen geschlossenen Kreis bilden könnten. Der Moment trifft aber nicht ein und die Kreise drehen eine weitere Runde. Gewohnte räumliche Erwartungen werden so immer wieder von neuem unterlaufen und die produzierte Leere wie Offenheit irritiert.
Mo
13
Feb
2017
Der Brite Andrew Wakeford lebt seit 1972 in Saarbrücken als freischaffender Werbefotograf und Buchautor. In ”Portraits of Service” (2012 in Zusammenarbeit mit der Patton Stiftung werden Kriegsveteranen aus unterschiedlichen Nationen und Krisengebieten sehr einfühlsam mit Fotos und ihren persönlichen Erlebnissen portraitiert.
Der Fotograf, Politkünstler, Bildhauer und Musiker Fred George, der auch schreibt sowie Filme und Videos produziert, sendet mit seinem Schaffen engagierte Botschaften von politischer und humanitärer Tragweite aus. Der in New York lebende Künstler sieht sich als Kriegsfotograf auf globalen Schlachtfeldern – Schauplätzen der Kriege der Religionen, der Konsum- und Wirtschaftskrisen und des Kampfes um die Ressourcen Wasser und Öl.
LIFE JACKETS, Installation
Die Installation von Fred George und Andrew Wakeford ermöglicht uns eine neue Sicht auf ein Drama. Es ist eine Innensicht, denn hier stehen die einzelnen Menschen im Vordergrund, die ihre Geschichten von Flucht und Vertreibung erzählen. Die beiden Künstler haben sich in vielen Interviews und Fotos den Flüchtlingen genähert
und erhielten die Erlaubnis sehr persönliche Portraits
anzufertigen. Das Ziel der Installation ist, eine mobile Mauer aus Rettungswesten von den Stränden Griechenlands zu bauen, verbunden mit den Portraits einzelner Flüchtlinge.
Mo
13
Feb
2017
Die aus Ungarn stammende und inzwischen
seit über 30 Jahren in der Schweiz lebende Künstlerin lldiko Csapo absolvierte zunächst ein Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Bildende Kunst in Timisoara/Rumänien und war anschließend als Museumspädagogin im Kunstmuseum Basel tätig. Csapos künstlerisches Schaffen umfasst überwiegend Installationen und Objektkunst. Fasziniert von ornamentalen Strukturen und geometrischen Formen gelingt es ihr, Körper und Raum in einen Zusammenhang zu setzen.
MOMENT, Performance
Die Perfomance Moment der ungarischen Künstlerin Ildiko Csapo zeigt einen Prozess der Langsamkeit. Innenwelt und Aussenwelt treffen aufeinander. Still sitzend werde ich in meine ausgewählte Farbe eingehüllt. Ich in meinem minimalem Raum, mein Ursprung (Embryonal). Ich und ich, die Stille, meine Erlebnisse. Den Moment wahrzunehmen.
Raum-Farbe -Stille, mein Atem. Was zurück bleibt ist
ein farbiger Cocon, Urform, eine Metamorphose. ....vielleicht
auch noch mehr! Eigene Cocon betrachten. Die Performance endet mit spontanem verbaler oder schriftlicher Mitteilung.
Mo
13
Feb
2017
Geboren 1981 in Pozerevac in Serbien, seit 1990 in der Schweiz, lebt und arbeitet Ana Vujic in Basel. Sie studierte Kunstgeschichte, Pädagogik und Medienwissenschaften an der Universität Basel und schloss mit einem Master of Arts mit Schwerpunkt auf politische Kunst und Kunst ausserhalb von Institutionen ab. Die künstlerische Arbeit von Ana Vujic ist stark vom gesellschaftskritischen Drang des Realismus geprägt, ihr Material ist die Gesellschaft selbst.
NO MAN'S LAND, Gemälde
In No Man`s Land setzt die Malerin verschiedene aus den Medien gesehene Fluchtszenarien zu einer neuen Bildkomposition zusammen. Im Zentrum ihrer malerischen Auseinandersetzung stehen die skizzenhaften Gesichter voller Hoffnung, Erschöpfung oder Angst und das unwirtliche Gefühl, nicht zu wissen wohin die Fahrt führt und wie sie endet. Vujic erzählt nicht von rosigen Zeiten sondern bringt tabuisierte Themen des kapitalistischen Auswuchs auf die Wände, Gefühle, die in unserer medial vorgetäuschten Spassgesellschaft keinen Platz finden.
Mo
13
Feb
2017
Waref Abu Quba ist ein professioneller Filmregisseur und Motion-Graphic-Designer aus Syrien. Er studierte Graphic-Art an der Damaskus Universität und arbeitet seit 2007 als selbständiger Regisseur und Motion-Graphic-Designer bei großen nationalen und internationalen Firmen. Waref lebt seit 2014 in Deutschland.
IN DAMASCUS, Video
Der Kurzfilm In Damascus ist Gewinner des Outstanding Cinematography vom Autumn Shorts Film Festival, Somerset, Kentucky USA 2015. Die Geschichte dreht sich um Damaskus, eine 11000 Jahre alte Stadt in Syrien und eine der ältetsten und kostbarsten Städte der Welt. Poetisch begleitet wird der Film von dem bekannten palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish.
Mo
13
Feb
2017
Ferhat Bouda wurde in Kabylie (Algerien) geboren und lebt als freier Fotograf in Frankfurt am Main. Im Jahr 2000 verliess er sein Land, und begann in Paris seine Leidenschaft für die Fotografie zu entwickeln. Angezogen von seinem Herkunftsland und den Regionen anderer Berber- oder Nomadenstämme kehrt er dorthin oft zurück. Im September 2016 gewann er den Pierre und Alexandra Boulat Award.
BERBER IN LYBIA, DURING AND AFTER THE REVOLUTION, Fotografie
Ferhat Bouda dokumentiert in seinem Projekt den Fall Gaddafis und die damit verbundene Hoffnung für Frieden im Land. Er selbst ist vom Stamme der Berber und kehrt regelmässig zurück in seine Heimat, um an seinen Projekten und der damit verbundenen Hoffnung für Frieden und Verständnis weiterzuarbeiten.
So
12
Feb
2017
Thomas Isler, geboren 1967 in Basel, studierte an der HGKZ (Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich) im Studienbereich Film/Video. Seit 1998 ist er freischaffender Filmemacher und Künstler. 2006-10 war er Dozent in Film an der HEAD (Haute École d'Art et de Design) Genf und an der ECAL (École Cantonale d'Art Lausanne); seit 2007 ist er Dozent an der Filmklasse der F+F Zürich.
PETAR MUSS WEG, Zweikanalinstallation
Petar wurde aus der Schweiz nach Kroatien ausgeschafft, da er sich kleine Drogendelikte zu Schulden kommen liess. Nun verzehrt er sich in Split in Sehnsucht nach der Schweiz. Denn eigentlich ist seine Heimat das Land, das ihn verweigert. Die synchrone Zweikanal-Videoarbeit stellt die Sehnsucht von Petar der technischen Sprache der Richter und Fremdenpolizei gegenüber, die ihn ausschaffen liessen. Hier ein Opfer einer rigiden Staatslogik, dort ein Täter, der weggeräumt werden muss, weil er angeblich die Sicherheit gefährdet.
So
12
Feb
2017
Jörg Schmid, geboren 1952 hat eine Ausbildung als Schaufensterdekorateur, Grafiker und Schweisser ( SVS-ASS Basel) absolviert. In seinem zweiten Berufsabschnitt ist er als Kunstschaffender von Metallobjekten tätig.
HAUS DER 1000 SEELEN, Eisenplastik
Die im Werk von Jörg Schmid um das Objekt geschweissten Drahtgitter symbolisieren die inneren und äusseren Grenzen unseres Daseins. Im Kern der Skulptur erinnern vier aufeinander getürmte Kanonenöfen unser tägliches verfeuern ohne uns dabei bewusst zu werden, dass unsere Energie endlich ist. Das Haus der 1000 Seelen soll an unsere Vergänglichkeit erinnern und zum Nachdenken anregen.
So
12
Feb
2017
Maryam Najd, 1965 in Teheran geboren, verliess mit 26 Jahren den Iran und lebt heute in Antwerpen. Die 1990er Jahren in Iran waren geprägt von anhaltenden Konflikten zwischen liberalen Reformer und streng religiösen Konservativen, welche die Ausdrucksform von Kunstschaffenden stark einschränkte. Die Werke von Najd, die zunächst in Teheran und später in Antwerpen Malerei studierte, zeugen von einer Dualität, in denen beide Welten sich durchkreuzen. Ihre Erfahrungen verknüpft sie zudem mit der „Realität“, die durch die Medien übermittelt wird.
EIGHT VOLUMES OF FANTASY, Öl auf Leinwand
Die Dualität von Weggehen und Ankommen ist Teil der persönlichen Geschichte der iranischen Künstlerin Maryam Najd und wiederkehrendes Thema in ihrer Malerei. Als sie ihr Heimatland verliess, hoffte sie auf die Ankunft in einem utopischen Ort. Doch angekommen ist die Künstlerin dort nie – denn dieser, wie sie sagt, existiere nur in der Fantasie. Für die Serie Eight Volumes of Fantasy bedient sich Najd an Aufnahmen aus Nachrichtensendungen, die sie durch den Prozess des Malens entkontextualisiert. Sie hält die Flut an Reportagebildern auf der Leinwand fest, um dem Auge oder vielmehr der Wahrnehmung die gebührende Zeit zu verschaffen, sich dem Inhalt bewusst zu werden.
So
12
Feb
2017
Isabelle Krieg, 1971 in Fribourg geboren, lebt heute in Dresden und Zürich. Sie besuchte neben der Scuola Dimitri in Verscio die Hochschule für Design & Kunst Luzern. 1999 sprach ihr der Kanton Freiburg ein halbjähriges Atelierstipendium in Berlin zu, dem sie gleich weitere vier Jahre in Berlin anfügte. Im Musée Jurassien des Arts Moutier hatte sie 2004 ihre erste Einzelausstellung gefolgt von der grossen Ausstellung KRIEG MACHT LIEBE im Centre PasquArt in Biel 2007. Isabelle Krieg erkundet und kommentiert mit Objekten des täglichen Gebrauchs das Alltagsgeschehen.
INTENSE SHELTER, Installation
Die Grundkonstruktion der Arbeit „Intense Shelter" ist die einer Notschlafhütte, deren Isolationsschicht normalerweise aus Laub besteht. Ursprünglich als Intention für den technikmüden und aussteigewilligen Menschen und seiner Suche nach dem ursprünglichen Naturerlebnis gedacht, hat die Künstlerin die Laubschicht durch 700 Rettungsdecken ersetzt, die hierzulande in keinem Survival Kit fehlen. Heute, mit den Bildern gestrandeter Flüchtlinge an den Küsten Europas, scheint sie plötzlich allgegenwärtig zu sein und bekommt eine neue Aktualität: als erster Hilfeakt werden die Geretteten in diese goldglänzenden Folien gehüllt und erfahren so einen kurzen Moment der Würde. Doch die sonst fast zart und leicht wirkenden Notdecken bekommen als Zelt aufgetürmt eine Schwere, die Stagnation evoziert.
So
12
Feb
2017
Mariano Gaich, 1967 in Buenos Aires geboren, lebt seit 2000 in Zürich. In Buenos Aires absolvierte er die Kunstschule Pueyrredón. Mit einem Graduiertenstipendium verschlug es ihn zunächst nach London an die Central St. Martins und anschliessend nach Zürich an die ZHdK. 2009 wurde er mit einem Auslandatelierstipendium der Stadt Zürich ausgezeichnet. Gaich will mit seiner Arbeit den hegemonialen Raum unterwandern: seine Werke stellen einen Gegenentwurf zu den vorherrschenden Normen von geografischen, politischen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Grenzen dar.
SCHICKSALSDREHUNGEN, Installation
Mariano Gaich bedient sich pittoresken Panoramabildern, mit der die Schweiz einst im Ausland für Feriengäste warb und untergräbt die Idylle mit zeichnerischen Interventionen. Nun sind auf den Booten, die den Hafen anlaufen, nicht Fischer mit ihrem reichen Fang auszumachen, sondern eine Menge von schwarzen Köpfen. Doch der Empfang und ein Neubeginn für die Bootsflüchtlinge ist alles andere als garantiert. Denn im Durchschnitt verharrt ein Flüchtling 17 Jahre in einer unsicheren Situation ohne die Möglichkeit einer Integration oder Rückkehr in sein Herkunftsland. Diesen Aspekt des provisorischen Lebens im Transitbereich drückt der Künstler mit der Endlosschlaufe des Diaprojektors aus.
So
12
Feb
2017
Tyrone Richards, 1988 in Los Angeles geboren, lebt heute in Basel. Er absolvierte sein Fine Art Studium an der Art University San Francisco, an der Fachhochschule Luzern und schloss in Basel mit dem Master ab. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit wirkt er als Kunstvermittler in der Fondation Beyeler. In seinen Werken beschäftigt sich Richards unter anderem mit globalen Missständen und folgenschweren Ereignissen. Seine Arbeiten oszillieren zwischen sinnlicher Ästhetik und verstörendem Inhalt.
TRANSIT 68626, Installation
Die Arbeit Transit 68626 aus der Serie Count, beschäftigt sich mit der unbegreiflichen Anzahl von menschlichen Schicksalen, die kriegerische Konflikte und Not auslösen. So schlägt Richards für jede Person, die 2016 in der Schweiz Asyl beantragte, eine Metallklammer in die weiss verputzte Mauer. Die aneinandergereihten Bostitchklammern wirken wie eine kontemplative Bleistiftzeichnung oder die Zeilen eines Textes. Trotz dieser ästhetischen Wirkung ist der mechanische Vorgang, so der Künstler, ein gewaltsamer Akt an der sonst makellosen Wand. Die Ausführung der Arbeit ist für ihn mit ein wesentliches Element auch als eigene körperliche Grenzerfahrung.
So
12
Feb
2017
Mahdi Fleifel, 1979 in Dubai geboren, wuchs im Flüchtlingslager Ain el-Helweh im Libanon auf. Er verliess das Camp Richtung Dänemark und absolvierte in London die National Film and Television School, die er 2009 abschloss. 2016 erhielt Fleifel an den Winterthurer Kurzfilmtagen den Hauptpreis für seinen jüngsten Film A MAN RETURNED (2016) Seit Jahren begleitet der Regisseur seine Jugendfreunde mit der Videokamera im Stil des cinéma direct, der eine unmittelbare Nähe zu den Protagonisten und deren Lebensumständen möglich macht.
XENOS, Film
2010 flüchtet der Palästinenser Abu Eyad zusammen mit Anderen aus dem größten palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon, Ain el-Helweh. Ihr Sehnsuchtsort heißt Europa. Mit Hilfe von
Schmugglern fliehen sie über Syrien und die Türkei nach Griechenland, für sie Projektionsfläche und Schlaraffenland in einem. Doch Griechenland steckt in einer schweren ökonomischen, politischen
und sozialen Krise, und ihre Träume ersticken schnell in einer brutalen Realität, die nur ein Leben von der Hand in den Mund gewährt. Die jungen Flüchtlinge haben keinerlei Zugang zu einem
besseren Leben und fristen ihr Dasein in einem Paralleluniversum. Sie nehmen Drogen, um der Langeweile und dem Nichts zu entfliehen. Das Geld dafür verdienen sie auf dem Strich. Männer und Frauen
werden gleichermaßen bedient. Nur für sie selbst bleibt viel zu wenig.
Regisseur Mahdi Fleifel gibt einen intensiven Einblick in Realität und Alltag der Flüchtlinge. 2013 präsentierte er in der Berlinale-Sektion Panorama seinen Film A World Not
Ours, der Abu Eyads Leben im Flüchtlingslager zeigte. Jetzt ist Abu Eyad geflüchtet, und seine Träume sind zu Alpträumen geworden.
So
12
Feb
2017
Jennifer Bennett, 1976 in Schaffhausen geboren, lebt heute vorwiegend in Deutschland. Sie hat von 2006 bis 2012 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg freie Kunst studiert, davor war sie Autodidaktin. 2013 wurde sie mit dem Manor Kunstpreis Schaffhausen, verbunden mit der Ausstellung "alienated" im Museum zu Allerheiligen, ausgezeichnet. Sie verfolgt eine multidisziplinäre Praxis im Bereich der visuellen Kunst, Performance, Musik und Text. In ihrer Arbeit behandelt sie Fragen der Balance, Verbindungen und Grenzziehungen.
DER TISCH IST WEG, Installation
In der westlichen Kultur symbolisiert der Tisch das Zentrum einer Wohneinheit, wo Familie, Freunde, Gäste zusammenfinden. Doch in Jennifer Bennetts Arbeit ist «der Tisch weg». Wir finden lediglich das weisse Tischtuch, das an gehäkelten Fäden hängt, vor. Doch um ein Mahl einnehmen zu können, fehlt es ihm an der nötigen Stabilität – jeder Lufthauch versetzt es in Schieflage. Die Künstlerin greift in ihrer Arbeit das Sprichwort «etwas unter den Tisch fallen lassen» auf. So wird auch das Schicksal tausender Betroffener ignoriert, indem versucht wird durch Grenzschliessungen die Flüchtlingsthematik vor den Toren Europas abzuwehren.
Sa
11
Feb
2017
Mischa Camenzind lebt und arbeitet in Zürich und ist als multimedialer Künstler und Kurator tätig. In seiner Arbeit fokussiert er sich unter anderem auf den Versuch der Sichtbarmachung und der Vereinigung von Gegensätzlichen. So sind Poesie und Politik, Geplantes und Spontanes, Ironie und Ergriffenheit oft gleichzeitig in seinen Werken präsent.
GRENZ-FALL, Performance
Während der Aktion von Camenzind wird der Holzpark durch einen Grenzzaun abgesperrt. Einlass bekommt nur, wer absurde und willkürlich gewählte Bestimmungen wie Haarlänge, Jackenfarbe oder Sprache erfüllt. Damit konfrontiert der Künstler die Passanten direkt mit dem Gefühl der Ausgrenzung. In der Realität werden immer mehr Grenzen hochgezogen anstatt eingerissen: Mauer zu Mexiko, Ausbau der Festung Europa.
Diese Arbeit ist während der Ausstellungszeit angedeutet zu sehen und findet ihren Höhepunkt in einer einstündigen Perfomance (gänzliche «Grenzschliessung»).
Sa
11
Feb
2017
Raul Gschrey wurde 1981 in Frankfurt am Main geboren. Er arbeitet als Künstler und Kurator und lehrt unter anderem an der Frankfurt University of Applied Sciences und promoviert am International Graduate Centre for the Study of Culture der Liebig-Universität Giessen. Er arbeitet zumeist im öffentlichen Raum und reagiert auf politische und soziale Entwicklungen.
TAU/ZIEHEN, Installation
In der partizipativen Installation im Grenzraum der drei Nachbarländer Schweiz, Frankreich und Deutschland wird das traditionelle
Tauziehen auf drei Parteien erweitert. Doch welche Gruppe zieht hier gegen einander an, wer mit wem?
Das Ziehen wird aufgrund eines schweren Betonklotzes zu einem vergeblichen Unterfangen. In Zeiten des Aufbaus betongewordener Grenzen und Abgrenzungen wird der scheinbar unbewegliche Klotz
zum Ankerpunkt und das Ziehen zum Sinnbild politischer Machtkämpfe in einem eng zusammengewachsenen Europa.
Sa
11
Feb
2017
Badr el Hammami wurde 1979 in Marokko geboren und lebt und arbeitet in Valence. Er ist freischaffender Künstler und hat 2016 unter anderem an der Biennale in Dakar ausgestellt. Er bekam unterschiedliche Atelierstipendien, so auch im Cité internationale des Arts, Paris oder in der Kunsthalle in Mulhouse.
JEU D'ÉCHEE GÉANT, Installation
Der marokkanische Künstler Badr el Hammami hat ein überdimensionales Schachbrett erschaffen, wobei das Schachspielen uns jedoch verwehrt wird: Das Spielfeld wird in der Mitte von einer hohen Mauer getrennt, so dass der gegenüberstehende Spieler nicht mehr sichtbar ist. Das Schachspielen wird oft assoziiert mit Kriegsführung, so ist das Kriegsspiel auch eine Spielvariante. El Hammamis Installation kann auch als Kritik auf das Weltgeschehen gelesen werden, wo Kriege wie Schach strategisch geführt werden und Machthaber nur als Spieler von aussen fungieren.
Sa
11
Feb
2017
Anne Immelé promovierte in Kunst und arbeitet als selbstständige Fotografin. Des Weiteren unterrichtet sie an der Haute école des arts du Rhin. 2013 hat sie mit Jean-Yves Guénier die Biennale de la photographie de Mulhouse gegründet. Seit 2009 arbeitet sie mit Wolkenfahnen.
BUT THE CLOUDS, Installation
Die Wolkenfahnen von Anne Immelé sind keine patriotischen Symbole, sondern stellen Fragen zu Gemeinwesen, nationaler Identität, grenzüberschreitender Flucht und Brüderlichkeit. Das Bild der Wolken verweist auf die brüderliche Zusammengehörigkeit der Menschen, jenseits ihrer Staatsangehörigkeit, jenseits der Fragen nach Identität, Kultur, Wirtschaft. Die Wolken verkörpern die Freiheit, sie gehen jenseits der abgegrenzten Gebiete. Die Wolken wirken wie ein Appell zum Unendlichen, jenseits der von den Menschen festgesetzten Grenzen, sei es reelle oder symbolische. Die Bewegung der Wolken geht über die Grenzen, die Gebiete hinaus, sie symbolisiert das Überschreiten von Grenzen.
Sa
11
Feb
2017
Fabienne Lalaus, geboren Fort France - Martinique hat Ihr Studium an der Kunstschule Strassburg absolviert und bildet sich seit 2006 beim freischaffenden französischen Künstler und Prof. Gérard Starck, École des arts du Rhin in Strasbourg weiter. Sie stellt ab 2007 an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Frankreich und der Schweiz aus.
NOIR ET BLANC, Steinskulpturen
Die französische Künstlerin Fabienne Lalaus, die aus Martinique stammt, stellt das Hier und Dort mit abstrahierten Porträts aus Steinmaterial dar, das aus ihrer ehemaligen und heutigen Heimat stammt.
Sa
11
Feb
2017
Nach dem Studium der Kunst- und Kulturpädagogik, Erziehungs- und Sozialwissenschaften, arbeitet Ute Lennartz-Lembeck sowohl als freischaffende Künstlerin, als auch als Kunst- und Kulturpädagogin. Seit 2011 liegt der Schwerpunkt nicht nur wie ursprünglich in den klassischen Genres, sondern auch im Erstellen von 'sozialen Plastiken', die mittlerweile weltweit entstehen und aufgebaut werden.
BANNER, Textilinstallation
Das Urban Knitting Projekt der deutschen Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck thematisiert das Gefühl der gemeinsamen Verbundenheit. Über 100 Menschen aus 27 verschiedenen Ländern haben teilgenommen an der Anfertigung dieser Installation für Parcours Humain. Die meditativ-kreative Herstellung verweist auf uralte Traditionen und auf die Stabilität eines Gewebes, das immer nur so stark ist, wie sein schwächstes Glied. Mit dem Herstellen eines gemeinsamen «Strickwerks» durch die Gruppe werden individuell eingeschriebene menschliche und soziale Beziehungen deutlich. Sinnbildlich/symbolisch also ein Zusammenbringen, Zusammentragen, ein neue Pfade gehen, jedoch das Alte nicht ausser Acht lassend, damit eine Nachhaltigkeit entstehen kann. Am Schluss wird alles kollektiv zusammengelegt und wiederum zu einem Ganzen zusammengefügt.
Sa
11
Feb
2017
Nach der Ausbildung zum Steinbildhauer und einigen Semestern Kunstgeschichtsstudium arbeitet Niels Tofahrn vor allem als Bildhauer, Zeichner und Installationskünstler.1993 war er Preisträger für ein jüdisches Denkmal im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald. 2013 erhielt er den Markgräfler Kunstpreis.
In den Installationen verbinden sich zeichnerische und plastische Arbeit. Hier bedient er sich vorwiegend einer gegenständlichen Bildsprache und greift soziale und politische Themen auf.
DER SCHLAF, Zeltinstallation
Das Werk «Der Schlaf» des deutschen Künstlers Niels Tofahrn besteht aus Zelten in unterschiedlichen Grössen, verteilt auf alle drei Parcoursstationen. Auf dem Boden im jeweiligen Zeltinneren sind aus Zucker und Holzkohlestaub Szenen schlafender Personen abgebildet; einzeln oder auch ganze Familien. Die Bilder werden vor Ort gestreut und sind nicht fixiert. Jeder Luftstoss und jede Berührung hinterlässt Spuren oder kann die Bilder sogar zerstören. Die Arbeit steht für die Schutzlosigkeit und Verletzlichkeit derjenigen die nur in Zelten Schutz finden.
Sa
11
Feb
2017
Habib Asal (Zürich) wurde 1974 in Jordanien geboren. Er studierte an den Kunsthochschulen von Wien und Zürich und schloss 2011 mit einem Masterdiplom ab.
SWEET WEST, Installation
Man kennt die Bilder aus den Medien: gestrandete Flüchtlinge, die nach stundenlanger Fahrt durchnässt und unterkühlt die Grenzen Europas erreichen und sich am Feuer wärmen, eingehüllt in goldfarbene Rettungsdecken. Die ihrem eigentlichen Zweck entfremdete Wärmefolie dient dem Künstler als Material für einen skulpturalen Körper aus verpackten Schokoladentafeln.
Mo
17
Okt
2016
Henry Dunant war ein utopischer Denker und Visionär und
gab die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft dieser Welt nie auf. Er arbeitete unentwegt an Konzepten und Projekten für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Faszinierend sind die „Sinnbildlichen zeitlichen Diagramme“: Sie zeigen die Darstellungen Entstehung der Welt und die Geschichte der Menschheit und ihre Religionen.
DIAGRAMME 1890
So
16
Okt
2016
Seit über 130 Jahren ist das „Bourbaki“ eine der bekanntesten
Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Auf einem riesigen Rundgemälde verewigte der Genfer Maler Edouard Castres die grösste humanitäre Aktion der Schweiz. 87,000 Soldaten der geschlagenen französische Armee wird im strengen Winter 1871 in der Schweiz Asyl gewährt. Auf alle Kantone der Schweiz verteilt werden die Flüchtlinge in privaten aushalten für Vier Monate untergebracht.
Der Maler Edouard Castres hatte die humanitäre Katstrophe vom Februar 1871 miterlebt, weil er sich als freiwilliger Sanitäter einem Rotkreuzzug der französischen Armee angeschlossen hatte. Er machte Skizzen über das Geschehen in Les Verrieres, wo etwa 35000 Soldaten in der Schweiz Zuflucht fanden.
Panoramen waren das erste Massenmedium, und so war das Bourbaki Rundbild eine Art “Breaking News“ seiner Zeit, indem es der breiten Bevölkerung erlaubte, „Bilder“ über kürzliches Kriegsgeschehen zu erleben. Das 1881 realisierte Monumentalgemälde wurde zunächst in Genf gezeigt und 1889 nach Luzern überführt.
Das Kunstwerk ist eine Anklage gegen die Sinnlosigkeit des Krieges und eine Aufforderung zur Humanität im Krieg. Es ist ein Zeitdokument von europäischem Rang, dessen Aktualität
leider an nichts verloren hat.
Sa
15
Okt
2016
Carl Bucher wurde 1935 in Zürich geboren, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 2015 lebte. In den 1960er-Jahren feierte er mit den Flugkörpern «Landings» den Fortschritt. In der späteren Schaffensphase schuf er mit seinen Grossplastiken Sinnbilder für das Leiden und die Unterdrückung des Menschen. Carl Buchers Skulpturen stehen heute als Warnrufe an öffentlichen Brennpunkten: vor dem Internationalen Museum des Roten Kreuzes in Genf, vor dem Menschenrechtsgerichtshof in Strassburg und vor dem Sitz der Menschenrechts-kommission am Genfersee.
HOPE, Steinskulpturen
Gleich am Anfang der Ausstellung steht die Skulpturengruppe HOPE von Carl Bucher: unterdrückte Menschen stehen auf! Das Ausstellungsprojekt endet auf dem Gelände des I KRK Hauptsitzes in Genf, wo die Skulpturengruppe DIE VERSTEINERTEN von Carl Bucher steht. Er hat in seinen Werken eine Sprache gefunden, die zeitlos und universell das Leiden des Menschen, die «situation humaine», darstellt. Mit den Versteinerten schuf Bucher ein Symbol und ein Mahnmal für das Internationale Museum des Roten Kreuzes. Bucher verband darin Persönliches mit Politischem, als Sinnbild für das Leiden und die Unterdrückung des Menschen. Seine Skulpturen stehen gleichsam als Warnrufe auch an weiteren öffentlichen Brennpunkten, vor dem Menschenrechtsgerichtshof in Strassburg und vor dem Sitz der Menschenrechtskommission am Genfer See.
Fr
14
Okt
2016
Jeff Wall, Dia «Restoration», 1993
1993 erstellte der kanadische Künstler Jeff Wall unter
dem Werktitel “Restoration“ ein Grossbilddia von 119 x 490 cm in einem Leuchtkasten, mit dem er das Panorama während der Restaurationsarbeiten aufnahm. Es wurde mit einer Panoramakamera mit Rotationslinse gemacht, womit der Künstler 180 Grad des Rundbildes festhalten konnte.
Do
13
Okt
2016
Thomas Kilpper (* 1956 in Stuttgart) ist ein deutscher Installationskünstler, Zeichner und Holzschneider. Er studierte Malerei und Bildhauerei an den Kunstakademien in Nürnberg und Düsseldorf. An der Städelschule in Frankfurt am Main wurde er 1998 Meisterschüler von Georg Herold. Thomas Kilpper ist bekannt für seine kritischen gesellschaftlichen und politischen Interventionen. Seit 2014 unterrichtet er an der Kunst- und Designhochschule Bergen, Norwegen.
EIN LEUCHTTURM FÜR LAMPEDUSA, Installation
Der Ausstellungsparcours beginnt mit einer künstlerischen Position, welche sich mit der heutigen Flüchtlingskatastrophe im Süden Europas auseinander setzt: aus Versatzstücken gestrandeter Flüchtlingsboote zusammengesetzt ist die Installation «Ein Leuchtturm für Lampedusa» Mahnmal und Modell zugleich. In Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren und Ortsansässigen will Kilpper auf Lampedusa einen Leuchtturm mit angegliedertem Kulturzentrum bauen. Diese künstlerische Position kann als Metapher für eine humanitäre Flüchtlingspolitik stehen: Wie ein Leuchtturm, der Menschen in Seenot den Weg weist, verweist der Leuchtturm für Lampedusa auch auf das kuratorische Konzept der Ausstellung, als Zeichen auf einem «Weg der Menschlichkeit».
Di
11
Okt
2016
Der Comiczeichner und Illustrator (geb. 1970 in Stuttgart) studierte «Drawing on Location» und «Visuelle Kommunikation» an der University of Georgia in Athens (USA) und an der FH Pforzheim. 2000 erhielt er das DAAD-Stipendium für den Masterstudiengang «Illustration as Visual Essay» an der School of Visual Arts in New York. Seit 2003 lebt und arbeitet Olivier Kugler in London, wo er sich als Illustrator für zahlreiche internationale Tageszeitungen und Zeitschriften einen Namen gemacht hat. Für seine Comiczeichnungen der syrischen Flüchtlinge aus Domiz erhielt er 2015 den «World Illustration Award» der Association of Illustrators in England.
SYRIAN REFUGEES' ODYSSEY: ESCAPING WARS AND WAVES,
Comicreportage: Syrische Flüchtlinge
Mit dem Ziel, eine Comic-Reportage über syrische Flüchtlinge zu zeichnen, hat Olivier Kugler im Dezember 2013 ein Projekt von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Flüchtlingslager Domiz im Nordirak besucht. Domiz liegt an der Grenze zu Syrien und ist mit geschätzten 41’000 Einwohnern das grösste Flüchtlingslager im kurdischen Irak. Ausgerüstet mit Fotoapparat und Aufnahmegerät, streifte Kugler in Beglei¬tung eines Übersetzers durch die Kälte, über die nassen und schlammigen Strassen und sprach mit den Menschen im Lager. Viele dieser Menschen sind unterdessen auf der Fluchtroute in Richtung
Europa weitergezogen, um der Hoffnungslosigkeit zu entrinnen und dort ein besseres Leben zu finden. Olivier Kugler folgte den syrischen Flüchtlingen im August 2015 auf die Insel Kos, wo sie nach der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland und den Strapazen der Flucht medizinisch von MSF betreut werden. Dieses Jahr besucht der Comicillustrator einige dieser Menschen in ihrem neuen Leben in Europa und hält ihre Geschichten fest. Ihre Porträts sowie die Bilder aus dem Irak und Griechenland werden voraussichtlich 2017 in gesammelter Form in einem Buch herausgegeben.
Mo
10
Okt
2016
Geboren 1953 besuchte Andreas Wiesmann 1999 Steinbildhauerkurse an der Scuola di Scultura in Peccia und ist seither als Bildhauer tätig. Von 2000-06 widmete er sich dem Aufbau und der Leitung des Bildhauerateliers am Olaf Asteson-Haus in Hinterfultigen. 2013 war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs "wifart".
FACE OF BERNE, Holzschnitte
Andreas Wiesmann begann im Oktober 2013 mit seinem Projekt „face of berne“. Mit der Motorsäge schneidet er grossformatige Porträts und Gruppenbilder von Bewohnerinnen und Bewohnern Berns mit Wurzeln in andern Kulturen oder Nationen. Er unterstreicht damit die menschliche Seite der Zuwanderung und zeigt auf, wie interessant, vielfältig und farbenfroh das Gesicht seiner Stadt dank internationaler Durchmischung geworden ist. Ausstellungen und Aktionen im öffentlichen Raum sind sei persönliches Statement für eine offene, solidarische und kulturell durchmischte Gesellschaft.
Die neueste Serie zeigt AsylbewerberInnen aus Bern. Die Gesichter sind mit der Kettensäge auf kleine Holzplatten geschnitten und auf Bögen der
Wochenzeitung „Die Zeit“, mit ausgesuchten Artikeln und Bildern zu den Themen Flüchtlinge, Rassismus, Macht und Ohnmacht.. gedruckt. Die dünnen, schon benutzten und leicht verletzbaren Zeitungsbögen betonen die fragile Situation dieser Menschen.
So
09
Okt
2016
Elisabeth Daly-Paris (*1950 in Bern), Gymnasium und Lehrpatent. Pantomime im Konservatorium Bern und Weiterbildungen in verschiedenen Theaterformen. Gelegenheitsarbeiten und Reisen in Lateinamerika und Australien, Lehrerin im Kanton Bern. Achtmal Sommerakademie für Kunst in Salzburg. Kurse in Druckgrafik, Video, Fotografie, Performance, Installation, Schweissen.
Ausstellungen in der Schweiz, Deutschland und Tschechien. 2012/13 Teilnahme an der Cantonale im CentrePasquArt, Biel. Seit 1999 arbeitet sie in ihrem Atelier in den VIDMARhallen im Liebefeld bei Bern und unterrichtet heute anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge im co-opera für berufliche Integration (SAH Bern).
WAAGE DER GERECHTIGKEIT, Installation
Eine alte Gartenschaufel hängt waagrecht über dem Boden. Auf dem Schaufelstiel stehen rosa Gummibärchen, dicht gedrängt, einige wenige dagegen teilen sich den Platz auf dem breiten Schaufelblatt. Nahe diesem ist auch der Aufhängepunkt der Schaufel sowie Stacheldraht, der die Begünstigten von den Benachteiligten trennt. Im Umkreis der Schaufel liegen unzählige Bärchen am Boden. Die Installation nimmt Bezug zur Göttin Justitia, die scheinbar in blinder Unparteilichkeit ihr Instrument für Gerechtigkeit in der Hand hält. Doch in Kenntnis des Hebelgesetzes verschiebt die Göttin bei Bedarf heimlich den Aufhängepunkt – und bewahrt sich damit ihre Vorstellung von Gerechtigkeit. So leben die einen in komfortabler Geräumigkeit und damit im Wohlstand, während sich die anderen in ihrer Bedrängnis gegenseitig von der Welt stossen.
So
25
Sep
2016
Flurina Hack (*1968 in Bern) absolvierte die Pflegefachschule (AKP) im Lindenhof (Bern) und ist seit 2009 als freischaffende Künstlerin tätig.
Johanna Huguenin (*1949 in chrobenhausen/Oberbayern) absolvierte eine Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Bern und im Tiefdruckatelier bei H.J. Brunner. Seit 1985 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.
SCHUTZ – sechs Kojen von Flurina Hack (Bern) und Johanna Huguenin (Köniz)
SCHUTZ - sechs Kojen
Die beiden Künstlerinnen haben ein Szenario entworfen, das stark an eine Notaufnahme oder an andere provisorische Schutzunterkünfte erinnert. Mit vier weiteren Künstlern haben sie sich Gedanken zu humanitärer Not gemacht und nach den gesellschaftlichen Zusammenhängen gesucht.
Koje 1 Barni Kiener
My home is my castle, mein Zuhause ist meine Burg, sagen die Engländer. Barni Kiener würde sagen: Mein Zuhause ist mein Bett. In seinem Leben als Künstler ist vieles provisorisch, befristet, vorübergehend. Sein Bett, das seit einiger Zeit in einem Gewächshaus aus halbdurchsichtigen Plastikplanen steht, macht dies deutlich. Barni Kiener transferiert sein eigenes Bett in eine der Kojen der Ausstellung und schafft damit eine Verbindung zu den Bedrohten dieser Welt. Ergänzt wird die Installation durch früher entstandene Bilder von Krieg, Gewalt und Katastrophen. Er zeigt eine Welt des immer wieder schutzlos ausgeliefert Seins.
Koje 2 Adela Picón
In einem durch Vorhänge geschützten Raum sehen wir uns einem Gesicht hinter einer Monitorscheibe gegenüber, welches sich als Zielscheibe anbietet. Wurfpfeile liegen bereit. Können und wollen wir uns darauf einlassen, was das mediale Bild von uns fordert?
Koje 3 Johanna Huguenin & Flurina Hack
Schwemmholz von irgendwo ans Ufer gespült erinnert an kaputte Knochen. Sorgfältig miteinander verbunden kann zusammenwachsen, was neu beginnen muss.
Eine Installation aus Schwemmholz und Gipsbandagen.
Koje 4 Dieter Seibt
Im Mittelpunkt steht ein kurzes Video. Die Aufnahmen zeigen den Bahnhof Bern während des Umbaus in den achtziger Jahren voller Bautrümmer und vorbeihastender Passanten mit ihrem Gepäck. Der Ton stammt vom Duo "Kapelle Clairmont". Ergänzend sind Fotos und Objekte zu sehen, die Massenflucht, Völkerwanderung und Verfolgung als Phänomene zeigen, die sich seit Menschengedenken in unterschiedlichen Zeitabfolgen wiederholen.
Koje 3 Boris Billaud
„Der grosse Zeh“ ist eine zweiteilige Arbeit, bestehend aus einem kleinen Sockel und einer Büste aus diversen Materialien (Gips, Karton, Acryl). Die Büste ist umrankt von Blumen. Die Arbeit korrespondiert mit dem Denkmal für einen Unbekannten [Soldaten, Gefallenen] aus dem 20 JH. Die Unentschiedenheit, ob es sich dabei um ein Andenken oder eine Huldigung oder Ähnliches handelt, ist gewollt. Die Bearbeitungsmethode und die ästhetische Erscheinung bestimmen die Lesart der Arbeit. Der Titel bezieht sich auf eine Mitschrift von Georg Bataille von 1970.
Koje 6 Johanna Huguenin & Flurina Hack
Das berühmte Arbeitszimmer von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, wird in der letzten Koje rekonstruiert. Die Besucher sind eingeladen, auf der Couch Platz zu nehmen und sich mit ihren diffusen Ängsten vor Veränderungen, Fremden und Verlust auseinanderzusetzten.
Material: Couch, Teppiche, Kissen, Collagen…
So
25
Sep
2016
Eren wurde 1984 in Diyarbakir geboren. 2003 hat er das Fatih Gmnasium abgeschlossen. 2005-2007 spielte er im Stadttehater Diyarbakir. 2008-2012 studierte er an der Kunsthochschule Mugla im Fachbreich Skulptur/Bildhauer. Seit 2012 lebt er wieder in Diayarbakir und arbeitet am Stadttheater Diyarbakir in unterschiedlichen Funktionen – als Videokünstler, Fotograf, Ausstatter und Bühnenbildassistent
VERLASSEN, Fotografien
Die Fotos von Eren Karakus – ein junger bildender Künstler aus Diyarabakir – die Innenstadt ist seit von der Umwelt abgeschnitten. Von den 24’000 Bewohner der Innenstadt sind 22’000 geflüchtet.
So
25
Sep
2016
Die Multimedia Künstlerin Theres Liechti (*1968 in Zürich) lebt und arbeitet seit 1990 in Winterthur. Von 2002-2007 studierte sie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Sie hat den Förderpreis der Stadt Winterthur bekommen und ist Preisträgerin der Fontana-Gränacher Stiftung. Sie zeigte ihre Arbeiten in diversen Ausstellungen. Zu Theres Liechtis zentralen Themen zählen die Zartheit des Lebens, Heile-Welt-Vorstellungen und deren Fragilität. Medial ist Theres Liechti eine Grenzgängerin, die sich mühelos zwischen Zeichnung und Objekt, Film, Fotografie und Installation bewegt.
FEUER IM DACH, Loop Videoprojektion
Die Videoprojektion «Feuer im Dach» zeigt sieben unterschiedliche Häuser, liebevoll gebastelt aus weissem Papier, die vom Dach her hinunterbrennen. Zurück bleiben nur Asche und Papierreste. Die Arbeit thematisiert Konflikte zu Hause, in der Familie, im eigenen Land, Gefühle von Verlust, Heimweh und Heimatlosigkeit.
So
25
Sep
2016
Al Meier, geboren 1954, absolvierte die Kunstgewerbeschule und Kunstschule Farbe & Form in Zürich. Studienaufenthalte in den USA, Nordafrika und Deutschland. Preisträger von 3 Bundesstipendien für freie Kunst.(Swiss Art Awards) und Atelierstipendium der Stadt Zürich in New-York. Studienaufenthalt am Schweizer Institut in Rom.
SIEBEN FAHNEN FÜR BERN
Diese Arbeit versteht sich als sozial-poetischer Beitrag und als Aufforderung, humanes Denken und Handeln zu leben.
So
25
Sep
2016
Christoph Rütimann ist 1955 in Zürich geboren und im bündnerischen Schiers aufgewachsen. Nach dem Primarlehrerpatent besucht er von 1976–1980 die Schule für Gestaltung, Luzern, die er mit dem Diplom als Zeichenlehrer abschliesst. Bis 1999 in Luzern wohnhaft, zieht er mit seiner Lebenspartnerin, der Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse, nach Müllheim (Kanton Thurgau), wo er seither lebt und arbeitet. Seit 1981 regelmässige Ausstelllungen und Performances im In- und Ausland. 1993 vertritt er die Schweiz an der Biennale von Venedig. Für sein Werk hat Christoph Rütimann diverse Auszeichnungen erhalten.
BOURBAKI HANDLAUF, Video
Im Bourbaki Panorama Luzern beginnt der WEG DER MENSCHLICHKEIT. Edouard Castres hatte diese Rundgemälde 1881 geschaffen, welches den ersten Rotkreuz-Einsatz von 1871 zeigt, als die Schweiz 87,000 französischen Soldaten Asyl gewährte. Auf allen Stationen des Ausstellungsprojektes wird eine Videoarbeit des Schweizer Künstlers Christoph Rütimann über das Bourbaki Panorama gezeigt. Bei diesem “Bourbaki Handlauf“ schreitet der Künstler das Panorama vor und hinter den Kulissen mit seiner Kamera ab, die er an allen Geländern entlang führt. Damit erhält der Betrachter eine ganz neue, lebendige Sicht auf das Kunstwerk von Castres.
So
25
Sep
2016
Gohdar, geboren 1967 in Duhok (Kurdistan- Irak), absolvierte 1982 das Studium für Bildende Kunst am Institut der schönen Künste in Sulaimaniya. 1987 schloss er als Druckgraphiker am Institut der schönen Künste in Baghdad ab. 1992 wurde Godhar Mitglied der Vereinten Künstler Kurdistans. 1992 war er Mitgründer des Instituts der schönen Künste in Duhok. 1994 floh er mit seiner Familie nach Deutschland und ist seit 2000 wieder zurück in seiner Heimatstadt Duhok.
POSTCARDS FROM KURDISTAN, Fotografie und Malerei
Gohdar Salahaddin ist bildender Künstler in Dohuk im Nordirak, in der Autonomen Region Kurdistan. Nach sechs Jahren Exil zog er 2000 mit seiner Frau und seinen zwei Kindern zurück in seine Heimatstadt, gründete eine Kunstakademie, Dem irakischen Künstler Gohdar Salahaddin wurde mehrmals wegen seiner Bilder mit dem Tod gedroht. Aber gerade in Zeiten des IS sollten sich Künstler zu Wort melden, findet er.
So
25
Sep
2016
Die Gruppe Urnamo besteht aus Wamidh Al-Ameri, Wathiq Al-Ameri und Ali Al-Fatlawi. Die drei Künstler kennen sich seit ihrer Kindheit und entschlossen sich vor einigen Jahren, dem Regime Saddams zu entfliehen. Sie begaben sich auf eine Odyssee, die abenteuerlicher nicht sein könnte und die sie über viele Umwege schliesslich in die Schweiz führte.
So
25
Sep
2016
Not Vital wurde 1948 in Sent geboren und gehört zu den international führenden Bildhauern seiner Generation. Seit 1974 lebt und arbeitet er abwechselnd in Sent, New York und Bejing. Der Künstler hat zahlreiche internationale Beteiligungen an Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. 2001 an der Biennale von Venedig.
AGADEZ (NIGER), Bauprojekte
Not Vitals Werke sind inspiriert von persönlichen Eindrücken, Erfahrungen und Begegnungen mit Menschen auf seinen vielen Reisen rund um die Welt. Bilder und Formen verschiedenster Länder, Regionen und Ethnien verarbeitet er zu neuen Skulpturen, Installationen und Bauprojekten, die auch stets dem traditionellen Aspekt der jeweiligen Kultur verpflichtet sind. Not Vital hat die Land Art im grossen Stil nach Afrika gebracht: in Agadez, einem seiner Wohnorte im Land der Tuareg, baut Not Vital aus dem
Glauben an die gute Kräfte der Natur und die Identität der nomadierenden und sesshaften Menschen. In der Nähe seines Hauses hat der Künstler eine pyramidenförmige Schule errichten lassen. Er trägt mit seiner Kunst nachhaltig dazu bei, dass die Kinder vor Ort Ausbildung mit Schulmahlzeiten und die Erwachsenen Arbeit erhalten.
So
25
Sep
2016
Seit 2013 arbeiten die beiden Künstler für das Projekt «Embroiderers of Actuality» www.embroiderers-of-actuality.com zusammen, das am Südufer des Mittelmeers mit dort ansässigen Menschen realisiert wird.
Geboren im Tessin schloss Aglaia Haritz 1999 die dortige Mittelschule ab. 2003 erwarb sie das Kunstdiplom am ENSA in Limoges, Frankreich. Sie arbeitete an humanitären Projekten in Afrika, Indien und Südamerika und Nahen Osten. Sie war artist-in-residence in Kairo, Rabat, Casablanca, Marrakech und Beirut mit einem Stipendium der Cité Internationale des Arts de Paris.
Abdelaziz Zerrou ist in Casablanca, Marocco, geboren. Er studierte an der Kunsthochschule in Tétouan, hat an der Biennale Junger Künstler aus Europa und dem Mittelmeerraum (BJCEM) in Bari, Italien teilgenommen. Werke von ihm sind an der Triennale in Luanda, Angola, an der Galleria Continua in Paris und im New Art Exchange Museum of Nottingham, UK, gezeigt worden. Seit 2009 war Zerrou dank mehrerer Künstlerstipendien der Cité Internationales des Arts in Paris, in Dar Al-Mamun, Marrakesch, Österreich, Holland, Kairo und Beirut.
VIOLENCE, Näharbeiten
Es sind überraschende Mittel, die Aglaia Haritz und Abdelaziz Zerrou wählen, um auf das Leid von Gewaltopfern aufmerksam zu machen: Mit Nadel und Faden erzählt die bildende Künstlerin von unterdrückten Menschen. Indem sie etwa syrische Flüchtlingsfrauen gemeinsam sticken lässt, bringt sie diese dazu, über ihr tragisches Schicksal zu reden. So gibt die weitgereiste Tessinerin Personen ein Gesicht und eine Stimme, die sonst verborgen und stumm bleiben würden. Haritz schafft es, durch Subtilität aufzuwühlen.
So
25
Sep
2016
Nik Hartmann ist am Zugersee aufgewachsen und lebt in Buonas.[1] Nach abgebrochenem Jura-Studium an der Universität Bern wurde er 1996 Moderator und Redaktor bei Radio extraBERN und Radio 24. Heute arbeitet er für Radio SRF 1, SRF 3 und bei Schweizer Radio Fernsehen.[2]
Beim Schweizer Fernsehen begann er 2005 mit dem «Fensterplatz» und moderiert seit 2007 die Sendereihe «SRF bi de Lüt», wo er sich vor allem in «Heimspiel» und «Über Stock und Stein», wo er mit seiner Hündin «Jabba» († 2011) durch die Schweiz wanderte, einen Namen gemacht hat.
Maurice Haas ist ein Suchender. Er ist getrieben von einer Sehnsucht nach Klarheit, Wahrheit, Schönheit die sich auch in seinen Bildern zeigt. Doch der in Chur geborene Autodidakt trägt auch die Berge in sich, und so legt sich ein Hauch herber Melancholie über seine Fotografien, wie der dunstige Morgennebel eines Bergsees. Es sind Bilder, die ohne aufwändige Inszenierung auskommen und präzise sind in ihrer Komposition. Was sie zeigen, sind Menschen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere oder ganz am Anfang, Menschen mit Augen voller Hoffnung und Menschen mit Augen voller Angst. Haas hält sie fest, ohne sie zu inszenieren, er beobachtet, ohne zu urteilen. Er zeigt sie verletzlich, aber nie schwach, ehrlich, aber nie entblösst. Er ist ein Handwerker und ein Künstler, der Erste, der kommt, und der Letzte, der geht.
GESICHTER VON LESOTHO
Eine Fotoserie von Nik Hartmann und Maurice Haas zeigt die humanitäre Hilfe, welche SolidarMed in Lesotho leistet. In Raumzentrum ist ein Videospiel aufgestellt, welches der Besucher betätigen kann und damit auf das Thema Afrika, Armut und Gesundheit sensibilisiert wird.
So
25
Sep
2016
Florian Fülscher wurde 1980 in Greve in Chianti geboren, lebt und arbeitet in Winterthur. 2006-2009 absolvierte er das Bachelor Studium in Kunst und Vermittlung an der Kunsthochschule Luzern. 2013 erwarb er das Master Diplom an der Zürcher Hochschule der Künste.
ART PERFORMANCE
So
25
Sep
2016
Jan Zychlinski (*1961) studierte Geschichte und Germanistik in Jena. Nach dem Ende der DDR folgte ein Studium in Sozialwissenschaften an der Fernuniversität Hagen und Soziale Arbeit in Dresden. Zychlinski ist fotografischer Autodidakt und verbindet Fotografie mit sozialem Engagement. Neben Tätigkeiten in der sozialen Stadtentwicklung, beteiligte er sich an Fluthilfeprojekten in Ostdeutschland und nach dem Tsunami im Indischen Ozean. Seit 2007 ist er Dozent für Sozialraum- und Stadtentwicklung an der Berner Fachhochschule mit den weiteren Schwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit und Sozialfotografie. Seit 2012 engagiert er sich im Süd-Kaukasus und aktuell auch in der Ukraine.
JENSEITS DER GRENZEN – Erkundungen bei den vergessenen Flüchtlinge des Süd-Kaukasus
Von September 2014 bis Februar 2015 reiste Jan Zychlinski (*1961) durch den Süd-Kaukasus (Armenien, Georgien, Aserbaidschan), um Schicksale und aktuelle Lebensbedingungen von Flüchtlingen aus den Konflikten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu dokumentieren. Viele von ihnen leben bis heute in Lagern, Sammelunterkünften oder teilweise neu gebauten Siedlungen, meist jedoch abseits der restlichen Gesellschaft. Jan Zychlinski gibt diesen Menschen und ihren Geschichten Gestalt, stellvertretend für Millionen andere "vergessene" Flüchtlinge. Seine Fotografien konfrontieren über die aktuellen Tagesmeldungen hinaus mit der langen Geschichte von Flucht und Vertreibung im Süd-Kaukasus.
So
25
Sep
2016
Cat Tuong Nguyen wurde 1969 in Ban Me Thuot, Vietnam geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Vietnam. 1981 reiste er mit seiner zwei Schwestern in die Schweiz, wo die Eltern und der Bruder von Paris her kommend bereits seit längerem leben.
Nguyen absolvierte in Bern die obligatorische Schulzeit, machte 1990 die Matura und fing danach ein Psychologie- und Philosophie Studium an der Universität Bern an. Nach zwei Jahren verliess er jedoch die Universität, um in Zürich an der Höheren Schule für Gestaltung Fotografie zu studieren. 1998 schloss er das Studium ab und arbeitete danach als freischaffender Künstler und Fotograf. Seither nahm er an zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland teil. Cat Tuong Nguyen lebt und arbeitet in Zürich.
REENACTMENTS, Foto, Video, Skulptur
Der Vietnamkrieg als hollywoodsche Inszenierung und einseitige mediale Verarbeitung der Komplexität und Individualität einer Kriegserfahrung- diese bereits künstliche Kriegsposen reinszeniert der Künstler im Atelier, um unterschiedliche Fragen zum Thema zu stellen. Cat Tuong Nguyen erprobt die Möglichkeit der Darstellung eines traumatischen Ereignisses. Als <Ein-Meter-Trauma> bezeichnet er die Skulptur <Entwurf US Charity Hospital Son My/ Charity oder seine eigenen Wunden lecken>. Als Gegenüberstellung und Verbindung zur Gegenwart bildet das Video <Untitled (Saigon), 2012>. Der Künstler schreitet darin ruhig ein extrem stark befahrener Verkehrskreisel im heutigen Ho-Chi-Minh Stadt. Wo liegt der Schmerz und das Leid dieses Volkes, das scheinbar ungerührt seinen Weg fortsetzt? Beim Drehen dieses Videos spürte der Autor eine starke Verbundenheit mit den dort lebenden Menschen.
So
25
Sep
2016
Lesley Kennel (geb. 1992) besuchte die Kantonsschule Solothurn, die sie 2011 im musischen Maturitätsprofil mit dem Schwerpunkt bildnerisches Gestalten abschloss. Zwischen 2012 und 2013 konnte sie den gestalterischen Vorkurs an der Schule für Gestaltung B:B in Biel besuchen, woraufhin sie das Bachelorstudium an der Hochschule für Design und Kunst Luzern mit der Studienrichtung Visuelle Kommunikation mit der Vertiefung in Camera Arts begann und 2016 abschloss.
SONGS FROM HOME, Videoinstallation
Mit ihrer Arbeit « Songs From Home » legt Lesley Kennel, von ihren persönlichen Erfahrungen als Musikerin inspiriert, den Fokus auf das Potential eines interkulturellen Dialoges mittels Musik. Musik ist nicht nur persönlich und emotional, sondern stellt gleichzeitig ein Element zur kulturellen Identifikation dar. Jeder trägt Lieder mit sich, die er mit Heimat assoziiert. In einem inszenierten Rahmen begleitet die Kamera die Menschen filmisch dabei, wie durch Musik Verbindungen entstehen
So
25
Sep
2016
Sabina Gnädinger (geb. 1984) lebt und arbeitet in Winterthur. 2006-2009 absolvierte sie die Bachelor Studien in Fine Arts an der Hochschule Luzern Design&Kunst und erwarb auch den auch Master of Arts in Fine Arts in 2012. 2015 erhielt sie ein Atelierstipendium in Berlin von Kanton und Stadt Schaffhausen.
(M)EINBAUM, Skulptur
Sabina Gnädingers Skulptur (M)EINBAUM hat die Form eines Einbaums, die Aushöhlung fällt jedoch nicht wie gewohnt oval aus, sondern in der Form einer menschlichen Silhouette. Gnädinger greift damit den Archetyp Schiff auf und setzt ihn direkt mit dem menschlichen Schicksal in Verbindung. Dabei thematisiert das Schiff als Archetyp nicht nur Übergang und Wandel, sondern auch den Tod.
So
25
Sep
2016
Christian Fischer kam 1992 in St. Gallen zur Welt und heute lebt er in Luzern und arbeitet in Zürich. Nach dem Propädeutikum an der Schule für Gestaltung in St. Gallen studierte er 2013 bis 2016 an der HSLU Design & Kunst in Luzern Kunst und Vermittlung. Dieses Studium schloss er im Sommer 2016 mit dem Bachelor in Bildender Kunst ab.
KOHLEMACHEN: so wollen wir Gelebt haben, Installation
Christian Fischer beschäftigt sich mit der Transformation von organischem Material zu Kohle und deutet den Prozess metaphorisch. Er geht aus von Überlegungen zum heutigen Umgang mit Errungenschaften
der Zivilisation und endlichen Ressourcen, mit Handwerk und Handlungsspielräumen, und mit der Verteilung von Reichtum. Daraus ist eine partizipative Installation aus Objekten, Relikten und Handlungen entstanden.
So
25
Sep
2016
Michael Hirschbichler wurde 1983 in Graz, Österreich geboren. Er studierte Architektur an der ETH Zürich und Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit existentiellen Aspekten des menschlichen Lebens innerhalb räumlicher und ideologischer Strukturen. Michael Hirschbichler erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Erich-Degen-Stiftung und der Sutor-Stiftung. Er war Finalist des Arte Laguna Preises 2012, der Swiss Art Awards 2012, des Lisbon Triennale Début Awards 2013 und der Werk- und Atelierstipendien der Stadt Zürich 2015. Er wurde mit dem Premio Combat 2015 sowie dem Rompreis 2015 der deutschen Akademie Villa Massimo ausgezeichnet. Seine Werke werden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen international gezeigt und publiziert.
INSEL (LAMPEDUSA), Pigmentdruck
Seit Thomas Morus‘ Buch ‚Utopia‘ gerät die Beschäftigung mit Inseln zu einem Aufbruch in den vieldeutigen Bereich der Unschärfe zwischen Inseln, die existieren, und denjenigen, die imaginiert und ersehnt werden und die sich gleich einer flirrenden Fata Morgana über kargen aus dem Meer aufragenden Felsen erheben. Insbesondere im Mittelmeer lassen sich heutzutage derartige Inseln finden, die zwischen Symbol und Realität fluktuieren und die Sirenen gleich Verzweifelte in überfüllten Boten anlocken. In der Plankarte «INSEL (LAMPEDUSA")» (2015) verschwimmen die Grenzen zwischen dem Faktischen und dem Fiktiven. In einer Extrapolation vorhandener Fluchtbewegungen überzieht die Struktur eines an das kenianische Dadaab erinnernden Flüchtlingslagers die gesamte Topographie Lampedusas. Die Insel als Europa vorgelagertes gigantisches Flüchtlingslager, rational geplant und zwischen Humanität und Inhumanität situiert, verdichtet auf kritische Weise vorherrschende soziale und politische Positionen.
So
25
Sep
2016
Mayo Bucher, geboren 1963, studierte Grafisches Design an der Kunsthochschule Zürich und Malerei an der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen für sein künstlerisches Schaffen, so insbesondere den Luzerner Preis und das Schweizerische Kunststipendium.
APOLLO GHRAIB, Malerei
Mayo Bucher verarbeitet die Widersprüche der Menschlichkeit in einem Gemälde: Die «juxtoposition» von Folterungen im Irak (Abu Ghraib) und Mondlandung (Apollo Raumfahrt) wühlt den Besucher auf.
So
25
Sep
2016
Eva Borner studierte Medienkunst an der FHNW in Aarau und wurde mit verschiedenen Förderpreisen ausgezeichnet.
Ausstellungen im In- und Ausland zeigen ihr aktuelles Schaffen. Sie erarbeitet multimediale Installationsarbeiten häufig mit Objekt, Projektion und Klang und befasst sich mit Videokunst, Fotografie und Fotomontage. Die Basis ihrer
künstlerischen Arbeiten bildet die Auseinandersetzung mit der Ästhetik der Absenz. Sie entwirft poetische, vieldeutige, in sich gebrochene Erzählstränge, die um Verlust und Erinnerung kreisen. Als freiwillige Helferin in einem
Flüchtlingslager im Hafen von Athen hat sie viele Eindrücke von der schwierigen Situation bekommen. Die vielen
Erlebnisse und Bekanntschaften mit den geflohenen Menschen begleiten sie seither und hat sie veranlasst, sich künstlerisch mit der gegenwärtigen politischen Situation auseinanderzusetzen.
VOM VERSCHWINDEN, Installation mit Seifen
In der Arbeit "Vom Verschwinden" 2016, welche aus Reflektionen aktueller Geschehnisse jüngster Zeit entstanden ist, geht es ums Abhandenkommen, um den Prozess der Verdrängung und des Vergessens. Die Künstlerin hat die zentralen Sätze der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, aus dem Jahre 1948, auf Olivenölseifen aus Griechenland geprägt. Zusammen mit der Materialität der Seife erzeugen sie ein inhaltliches Spannungsfeld, das mannigfaltige Assoziationen und Fragen weckt. Zu welchem Preis bleibt Europa sauber? Wer wäscht seine Hände in Unschuld?
So
25
Sep
2016
Andalibe Zainab wurde in Marrakesch, Marokko geboren. Die Ausbildung hat sie an der Universität Paul Valery und an der Hochschule für bildende Künste in Montpellier mit einem Masterdiplom abgeschlossen. 2012 erwarb Zainab den Sabatier Félix Award und danach hat sie insbesondere an der Biennale von Marrakesch und im Kunstmuseums von Rabat ausgestellt.
Kozerawski Nicolas wurde in Paris geboren. Er ist Absolvent der Ecole des Beaux Arts in Montpellier, lebt und arbeitet zwischen Frankreich, Belgien und Marokko. Er nahm an mehreren Ausstellungen in verschiedenen Ländern wie Belgien (Speedy Wash, Brüssel), Schweiz (Kunstraum Kugler, Genf) und Marokko (Marrakesch Biennale) teil.
LES COMPAGNONS, Installation
"Die Gefährten" ist ein sich entwickelndes Projekt, das im Zuge von Treffen des marokkanisch-französischen Künstlerduos mit subsaharischen MigrantInnen in Marokko begann. Sie sind unbegleitete Minderjährige, Künstler, Mütter, politische Aktivisten, Militär ... jeder hat den beiden Kuntschaffenden ein Stück seiner Geschichte, seinen Weg, diese zukünftigen Absichten erzählt ... So viele verschiedene Geschichten, aber alle hinterfragen die Bedeutung der Migration oder Flucht im geopolitischen Kontext.
"Innerland " ist eine Installation, die den Raum dieser Geschichten definiert. Die Texte über die Befragung der Flüchtlinge sind aauf Rollen auf Kies- und Schotterboden als gemeinsame Fragmente von Geschichten angeordnet und warten darauf, gelesen zu werden. Aussagen, Formulierungen, Wiederholungen und Zögern der befragten Migranten sind getreu widergegeben. In Ergänzung zur Installation halten Fotos oder eher Standbilder weitere Momente von Treffen mit Migranten fest. Dies ist eine weitere Spur ihrer Anwesenheit im Raum, wobei sich treffen und versuchen, einen Blick auf die Landschaft zu werfen.
Fr
23
Sep
2016
Christoffer Joergensen wurde 1978 in Köge/Dänemark geboren. Es folgten Studium der Kunst an der Byam Shaw School of Art und der Fotografie an der Royal College of Art in London. Der Künstler lebt und arbeitet in Zürich. Sein Fotografiewerk wurde in letzter Zeit in der Kunsthalle Luzern, im Apnea Festival in Pesaro und in Steffisburg (Art Container) gezeigt.
MELILLA PANORAMA, Fotoskulptur
Der Zürcher Künstler Christoffer Joergensen hat ein Foto-Panorama des Flüchtlingslagers in der spanischen Exklave Melilla (Marokko) erstellt. Die kugelförmige Skulptur, die man nicht betreten aber in die man hineinschauen kann, verschiebt raffiniert die Perspektive des Betrachters: Um das Panorama richtig sehen zu können, muss man den Kopf in die Kugel hineinhalten, und ist damit im Innern, in der Exklave, ein Eingeschlossener mit lauter Ausgeschlossenen um sich herum. Das Kunstwerk nötigt die Betrachter zur Reflexion über die eigene Person, indem es hinterfragt, wer auf der richtigen und wer auf der falschen Seite des Zaunes steht.
Fr
23
Sep
2016
Melchior Imboden wurde 1956 in Stans in der Schweiz geboren. Er lebt und arbeitet in Buochs in der Zentralschweiz. 1972 begann Melchior Imboden eine Ausbildung zum Dekorateur und arbeitete nach dem Abschluss bis 1984 in diesem Beruf. Während dieser Zeit fing er an, sich mit Gestaltung und Typographie auseinander zu setzen. Ab 1984 studierte Melk Imboden in der Grafik-Fachklasse der Hochschule Luzern Design & Kunst. Seit 1992 arbeitet er als freischaffender Grafiker und Fotograf im In- und Ausland. Derzeit unterrichtet Melchior Imboden Grafikdesign und Fotografie an der Hochschule Luzern Design & Kunst.
IN TRANSITION, Fotoarbeit
Der Grafiker und Fotograf Melchior (Melk) Imboden hat eine Serie von Fotoarbeiten über Asylsuchende geschaffen. Diese Werke lassen den Betrachter die Befindlichkeit der Asylsuchenden spüren, die aus einem Krisengebiet geflüchtet sind und noch keine neue Heimat gefunden haben.
So
18
Sep
2016
Max Hari (*1950) absolvierte sein Studium an der Schule für Gestaltung und der Universität Bern. Seit 1982 zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz und in Deutschland. Im Jahr 2000 erhielt Max Hari den Kulturpreis der Stadt Langenthal und 2006 war er Preisträger der Kunstmonografien des Kantons Bern. Die in der Ausstellung gezeigte Arbeit SOLFERINO entstand 2014 im Rahmen einer Einzelausstellung in der Kunsthalle Luzern und nimmt Bezug auf das Bourbaki-Panorama.
SOLFERINO, Wandskulptur und Malerei
Das Ausstellungsprojekt SOLFERINO setzt sich mit den Schrecken des Krieges und dem humanitären Gedankengut von Henry Dunant auseinander. Angeregt wurde die Idee der künstlerischen Umsetzung durch das sich über der Kunsthalle Luzern befindende Panoramarundbild, welches den Übertritt der französischen Bourbaki-Armee in Les Verrières/NE während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) darstellt. Das Panoramabild, gemalt von Edouard Castres (1838-1902), gilt als Sinnbild für die humanitäre Schweiz und die Arbeit des damals noch jungen Schweizerischen Roten Kreuzes. Der Künstler Max Hari nimmt dieses Symbol der Menschlichkeit zum Anlass für eine eigene künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Er schafft eine frei im Raum stehende, sich über mehrere Meter erstreckende Panoramaskulptur.
Ein Unterschied zum klassischen Panoramabild ergibt sich durch die Dualität der Raumskulptur: Die Rückwand, normalerweise unbearbeitetes Trägermaterial, ist mit einem Holzschnitt ausgestattet. Als Grundlage für die Bildfindung der in schwarzen Grund geschnittenen Zeichnungen diente Max Hari die Publikation „Eine Erinnerung an Solferino“ von Henry Dunant, welche die Schrecken des Krieges schildert, die Dunant nach der Schlacht von Solferino dort antraf und die Idee zur Gründung des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz auslöste. Betritt der Besucher die Innenseite der Panoramaskulptur präsentiert sich das eigentliche Panoramabild in Form einer umfassenden Malerei. Nicht nur die künstlerische Technik ist im Vergleich zur Aussenwand eine andere, sondern auch die Thematik. Sie verhandelt den Gedanken der Humanität mit dem sich Dunant in der Folge seines Kriegserlebnisses beschäftigte. Das zweideutige/zweiseitige Panorama wird ergänzt durch kleinformatige Vorstudien des Künstlers, die sich inhaltlich an Dunants Text und formal zum Teil am Bourbaki Rundbild orientieren. Im Gegensatz zu den zusammenhängenden Panoramabildern isolieren die Einzelstudien gezielt Details aus dem Kontext. Der freie Duktus des Künstlers lässt Raum für eigene Interpretationen zum stets aktuellen, aber diffusen Begriff der Humanität.
Fr
16
Sep
2016
Sonya Friedrich wurde 1960 geboren. Nach der Ausbildung zur Werklehrerin am Lehrerseminar Thun be-gann sie ihre Lehrtätigkeit. Seit 1992 arbeitet sie als selbstständige Künstlerin in Solothurn. Die Künstlerin arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Plastik, digitaler Kunst, Installationskunst, Glasbild, Baugestaltung und Fotografie. Ihre Kunstwerke sind das Resultat von Untersuchungen zum Thema Leichtigkeit, Transpa-renz und Schweben. Immer wieder kommt ihr tiefes Interesse für die Botanik zum Ausdruck.
«Goya-También mañana florecerán las flores» Installation 2016
An der Front dieser Installation ist ein monumentaler floraler Scherenschnitt und eine Wand mit «Einschusslöchern», Spuren von Axthieben und anderem Zerstörungswerk zu sehen. Das Innere wird auf Türsturzhöhe durch eine schachbrettartige Ebene getrennt. Auf dieser durchbrochenen Ebene mit fragiler Unterkonstruktion stehen Blumen und von mir geschaffene Gebilde. Diesem harmonischen Bereich stellt sich der "Himmel" entgegen. Man sieht Goyas Schreckenswelt, verbildlicht im Radierungszyklus «Desastres de la Guerra» (1810–1814). Die Aquatinta-Radierungen schildern die Gräueltaten der Soldaten Napoleons im Kampf mit der aufständischen spanischen Bevölkerung gegen die französische Besatzung. Die Radierungen werden in unterschiedlich vergrössertem Massstab auf verschiedenes Material gedruckt bzw. nachgezeichnet.
Fr
16
Sep
2016
M.S. Bastian, 1963 geboren in Bern, aufgewachsen in Biel. Vorkurs und Fachklasse für Grafik, Schule für Gestaltung, Biel. Jahresaufenthalte in New York und Paris. Seit 1993 freischaffender Comix-Künstler. Lebt und arbeitet von 1997–2002 in Zürich. M.S. Bastian wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anderfuhren-Stipendium Biel, dem Louise-Aeschlimann-Stipendium des Kantons Bern, sowie zweimal dem Eidgenössischen Stipendium für Gestaltung.
Isabelle L., 1967 geboren und aufgewachsen in Biel. Vorkurs und Fachklasse für Grafik, Schule für Gestaltung Biel. Grafikerin in diversen Werbeagenturen. Jahresaufenthalt in den USA, Los Angeles und Austin.
BASTOKALYPSE, Malerei auf Leinwand
Auf über 50 Metern zieht sich der Bilderfries wie ein Panorama durch den Raum. Der Bildstreifen ist eine figurativ-expressive Komposition aus Zitaten und vereint so verschiedenste apokalyptische Motive Eine bis in die Gegenwart greifende Entwicklung des Schreckens – teils angelehnt an reale Hintergründe, teils fiktiven Ursprungs. Zitiert werden Motive aus allen Bereichen der Historie, aus der bildenden Kunst genauso wie aus der Trivialliteratur. Da gibt es «Spots» auf bildende Künstler wie Munch oder Albrecht Dürer, dort erinnern in die Bildtafeln eingearbeitete Zeitungsbilder an die Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg; an Abu Ghraib; an die Zerstörung des World Trade Center in New York um nur einige zu nennen.
Fr
16
Sep
2016
Martin Bichsel arbeitet seit 2001 als selbständiger Fotograf. Er interessiert sich für Menschen in ihrem Umfeld. Ob für redaktionelle Auftragsarbeiten oder bei persönlichen Projekten. 2014 erschien im Kommode Verlag Zürich sein erster Bildband „Trans*Visit“. Er hat während 9 Jahren Transmenschen in elf Ländern im Alltag begleitet.
FLÜCHTIG, Fotoserie
Sie kommen von anderswo – Syrien, Pakistan, Tibet, Nigeria. In Bern suchen sie Asyl. Viele von ihnen sind schon seit Monaten oder Jahren hier. Einige leben in unterirdischen Unterkünften, andere in Wohnungen. Sie warten, essen, schlafen, hoffen, machen sich unsichtbar. Um der eigenen Ohnmacht in dieser Situation Sinn zu geben, hat der Berner Fotograf Martin Bichsel vor 3 Jahren angefangen, Asylsuchenden in Bern kurze Momente der Aufmerksamkeit zu geben, indem er ihre Lebenssituation in Porträts festhält und sichtbar macht. Die meisten leben oder lebten während der entstandenen Aufnahmen in der unterirdischen Notunterkunft Hochfeld, im Berner Länggassquartier. Aus Interviews mit den Asylsuchenden hat Rahel Bucher Gedichte geschrieben. Sie beschreiben die Zustände der Menschen, deren Hilflosigkeit und deren Hoffnungen in poetischer Weise. Viele der Porträtierten wollten ihren Namen oder gar ihre Geschichte nicht mit ihrem Gesicht in der Öffentlichkeit sehen. Die Gedichte ergänzen somit die Fotos in idealer anonymer Form.
Fr
16
Sep
2016
Swiss based artists Stefan Baltensperger and David Siepert have been working collaboratively since 2007. With their artistic practice, Baltensperger and Siepert critically reflect on social, cultural, and political issues and stress the boundaries of contemporary Art into new dimensions. They immerse themselves into systems, aiming to make them visible and to manipulate them. Since 2010 the focus of their work lies within ‘the political’ and the understanding of social structures.
DESTI-NATION, Konzept
Desti-Nation ist der Prototyp einer Lotsenboje, die nordafrikanischen Flüchtlingen eine sichere Überfahrt über das Mittelmeer verspricht. Die autonom arbeitende, motorisierte und mit Solarstrom betriebene Boje kann über eine Website an einen beliebigen Ort, an die nordafrikanischen Künste, gerufen werden. Von dort aus schwimmt sie mit Hilfe von GPS jedem Flüchtlingsboot auf einer sicheren Route Richtung Europa voraus. Desti-Nation ist die materielle Manifestation einer gesellschaftlichen Ambivalenz. Auf der einen Seite stehen der Wunsch und die Verantwortung Flüchtenden in ihrer prekären Situation zu helfen, auf der anderen Seite existiert die Angst, es könnten zu viele kommen und die eigene Existenz bedrohen. Kaum jemand würde wollen, dass täglich Menschen beim Versuch das Mittelmeer zu überqueren zu Tode kommen. Und doch würde kaum eine europäische Regierung sich nicht dagegen wehren, wollte jemand eine Brücke von Afrika nach Europa bauen.
Fr
21
Apr
2017
Copa & Sordes besteht aus den zwei Kunstschaffenden Birgit Krueger (*1967 in München) und Eri Schmutz Krueger (*1962 in Zofingen). Birgit Krueger studierte erst Medizin in Lausanne und absolvierte später die Hochschule für Künste in Wien. Von 2003 - 2008 hatte sie eine Professur an der Hochschule für Künste in Bern inne. Eric Schmutz Krueger absolvierte die Schule für Gestaltung in Bern und studierte später Sprache, Linguistik und Geschichte an der Universität Basel. Seit 1995 arbeiten sie zusammen als "Copa & Sordes".
CUT THE FENCE, Performance
„Cut the Fence“ ist eine Initiative von Copa & Sordes und dem
antirassistischen Kunstraum bblackboxx in Basel. Eine Kopie der 657Meter langen Zaunanlagen um das Basler Ausschaffungsgefängnis und Asylempfangszentrum beim Bässelergut, befindet sich in Form einer ursprünglich 657Meter langen Stoffbahn aus Afrikadamast seit dem 9.Februar 2014 auf der Reise durch die Schweiz und den Schengenraum. Damast (das Wort leitet sich von Damaskus ab) wird in Österreich, Deutschland und der Schweiz hergestellt als Luxusprodukt für den afrikanischen Markt, also für jene Länder aus denen neben Syrern derzeit viele Menschen nach Europa flüchten. Wer sich einen Meter kauft und abscheidet beteiligt sich an der symbolischen Demontage des Zauns.
Mi
15
Feb
2017
Konstantinos Manolakis, geboren 1980, absolvierte eine Lehre als Hochbauzeichner und studierte an der Züricher Hochschule der Künste, wo er 2008 das Bachelor- und 2011 das Masterdiplom erhielt. 2012 bis 2014 wurde er mit dem Atelierstipendium der Binz 39 Stiftung ausgezeichnet.
OHNE TITEL, Animation
In der projizierten Animation spielt Manolakis mit der Konstruktion von Orientierung und Verortung unmöglicher Räume. Durch das langsame Rotieren zweier offener Kreise lässt er die Illusion entstehen, dass sie sich für einen Moment treffen und somit einen geschlossenen Kreis bilden könnten. Der Moment trifft aber nicht ein und die Kreise drehen eine weitere Runde. Gewohnte räumliche Erwartungen werden so immer wieder von neuem unterlaufen und die produzierte Leere wie Offenheit irritiert.
Mo
13
Feb
2017
Der Brite Andrew Wakeford lebt seit 1972 in Saarbrücken als freischaffender Werbefotograf und Buchautor. In ”Portraits of Service” (2012 in Zusammenarbeit mit der Patton Stiftung werden Kriegsveteranen aus unterschiedlichen Nationen und Krisengebieten sehr einfühlsam mit Fotos und ihren persönlichen Erlebnissen portraitiert.
Der Fotograf, Politkünstler, Bildhauer und Musiker Fred George, der auch schreibt sowie Filme und Videos produziert, sendet mit seinem Schaffen engagierte Botschaften von politischer und humanitärer Tragweite aus. Der in New York lebende Künstler sieht sich als Kriegsfotograf auf globalen Schlachtfeldern – Schauplätzen der Kriege der Religionen, der Konsum- und Wirtschaftskrisen und des Kampfes um die Ressourcen Wasser und Öl.
LIFE JACKETS, Installation
Die Installation von Fred George und Andrew Wakeford ermöglicht uns eine neue Sicht auf ein Drama. Es ist eine Innensicht, denn hier stehen die einzelnen Menschen im Vordergrund, die ihre Geschichten von Flucht und Vertreibung erzählen. Die beiden Künstler haben sich in vielen Interviews und Fotos den Flüchtlingen genähert
und erhielten die Erlaubnis sehr persönliche Portraits
anzufertigen. Das Ziel der Installation ist, eine mobile Mauer aus Rettungswesten von den Stränden Griechenlands zu bauen, verbunden mit den Portraits einzelner Flüchtlinge.
Mo
13
Feb
2017
Die aus Ungarn stammende und inzwischen
seit über 30 Jahren in der Schweiz lebende Künstlerin lldiko Csapo absolvierte zunächst ein Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Bildende Kunst in Timisoara/Rumänien und war anschließend als Museumspädagogin im Kunstmuseum Basel tätig. Csapos künstlerisches Schaffen umfasst überwiegend Installationen und Objektkunst. Fasziniert von ornamentalen Strukturen und geometrischen Formen gelingt es ihr, Körper und Raum in einen Zusammenhang zu setzen.
MOMENT, Performance
Die Perfomance Moment der ungarischen Künstlerin Ildiko Csapo zeigt einen Prozess der Langsamkeit. Innenwelt und Aussenwelt treffen aufeinander. Still sitzend werde ich in meine ausgewählte Farbe eingehüllt. Ich in meinem minimalem Raum, mein Ursprung (Embryonal). Ich und ich, die Stille, meine Erlebnisse. Den Moment wahrzunehmen.
Raum-Farbe -Stille, mein Atem. Was zurück bleibt ist
ein farbiger Cocon, Urform, eine Metamorphose. ....vielleicht
auch noch mehr! Eigene Cocon betrachten. Die Performance endet mit spontanem verbaler oder schriftlicher Mitteilung.
Mo
13
Feb
2017
Geboren 1981 in Pozerevac in Serbien, seit 1990 in der Schweiz, lebt und arbeitet Ana Vujic in Basel. Sie studierte Kunstgeschichte, Pädagogik und Medienwissenschaften an der Universität Basel und schloss mit einem Master of Arts mit Schwerpunkt auf politische Kunst und Kunst ausserhalb von Institutionen ab. Die künstlerische Arbeit von Ana Vujic ist stark vom gesellschaftskritischen Drang des Realismus geprägt, ihr Material ist die Gesellschaft selbst.
NO MAN'S LAND, Gemälde
In No Man`s Land setzt die Malerin verschiedene aus den Medien gesehene Fluchtszenarien zu einer neuen Bildkomposition zusammen. Im Zentrum ihrer malerischen Auseinandersetzung stehen die skizzenhaften Gesichter voller Hoffnung, Erschöpfung oder Angst und das unwirtliche Gefühl, nicht zu wissen wohin die Fahrt führt und wie sie endet. Vujic erzählt nicht von rosigen Zeiten sondern bringt tabuisierte Themen des kapitalistischen Auswuchs auf die Wände, Gefühle, die in unserer medial vorgetäuschten Spassgesellschaft keinen Platz finden.
Mo
13
Feb
2017
Waref Abu Quba ist ein professioneller Filmregisseur und Motion-Graphic-Designer aus Syrien. Er studierte Graphic-Art an der Damaskus Universität und arbeitet seit 2007 als selbständiger Regisseur und Motion-Graphic-Designer bei großen nationalen und internationalen Firmen. Waref lebt seit 2014 in Deutschland.
IN DAMASCUS, Video
Der Kurzfilm In Damascus ist Gewinner des Outstanding Cinematography vom Autumn Shorts Film Festival, Somerset, Kentucky USA 2015. Die Geschichte dreht sich um Damaskus, eine 11000 Jahre alte Stadt in Syrien und eine der ältetsten und kostbarsten Städte der Welt. Poetisch begleitet wird der Film von dem bekannten palästinensischen Dichter Mahmoud Darwish.
Mo
13
Feb
2017
Ferhat Bouda wurde in Kabylie (Algerien) geboren und lebt als freier Fotograf in Frankfurt am Main. Im Jahr 2000 verliess er sein Land, und begann in Paris seine Leidenschaft für die Fotografie zu entwickeln. Angezogen von seinem Herkunftsland und den Regionen anderer Berber- oder Nomadenstämme kehrt er dorthin oft zurück. Im September 2016 gewann er den Pierre und Alexandra Boulat Award.
BERBER IN LYBIA, DURING AND AFTER THE REVOLUTION, Fotografie
Ferhat Bouda dokumentiert in seinem Projekt den Fall Gaddafis und die damit verbundene Hoffnung für Frieden im Land. Er selbst ist vom Stamme der Berber und kehrt regelmässig zurück in seine Heimat, um an seinen Projekten und der damit verbundenen Hoffnung für Frieden und Verständnis weiterzuarbeiten.
So
12
Feb
2017
Thomas Isler, geboren 1967 in Basel, studierte an der HGKZ (Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich) im Studienbereich Film/Video. Seit 1998 ist er freischaffender Filmemacher und Künstler. 2006-10 war er Dozent in Film an der HEAD (Haute École d'Art et de Design) Genf und an der ECAL (École Cantonale d'Art Lausanne); seit 2007 ist er Dozent an der Filmklasse der F+F Zürich.
PETAR MUSS WEG, Zweikanalinstallation
Petar wurde aus der Schweiz nach Kroatien ausgeschafft, da er sich kleine Drogendelikte zu Schulden kommen liess. Nun verzehrt er sich in Split in Sehnsucht nach der Schweiz. Denn eigentlich ist seine Heimat das Land, das ihn verweigert. Die synchrone Zweikanal-Videoarbeit stellt die Sehnsucht von Petar der technischen Sprache der Richter und Fremdenpolizei gegenüber, die ihn ausschaffen liessen. Hier ein Opfer einer rigiden Staatslogik, dort ein Täter, der weggeräumt werden muss, weil er angeblich die Sicherheit gefährdet.
So
12
Feb
2017
Jörg Schmid, geboren 1952 hat eine Ausbildung als Schaufensterdekorateur, Grafiker und Schweisser ( SVS-ASS Basel) absolviert. In seinem zweiten Berufsabschnitt ist er als Kunstschaffender von Metallobjekten tätig.
HAUS DER 1000 SEELEN, Eisenplastik
Die im Werk von Jörg Schmid um das Objekt geschweissten Drahtgitter symbolisieren die inneren und äusseren Grenzen unseres Daseins. Im Kern der Skulptur erinnern vier aufeinander getürmte Kanonenöfen unser tägliches verfeuern ohne uns dabei bewusst zu werden, dass unsere Energie endlich ist. Das Haus der 1000 Seelen soll an unsere Vergänglichkeit erinnern und zum Nachdenken anregen.
So
12
Feb
2017
Maryam Najd, 1965 in Teheran geboren, verliess mit 26 Jahren den Iran und lebt heute in Antwerpen. Die 1990er Jahren in Iran waren geprägt von anhaltenden Konflikten zwischen liberalen Reformer und streng religiösen Konservativen, welche die Ausdrucksform von Kunstschaffenden stark einschränkte. Die Werke von Najd, die zunächst in Teheran und später in Antwerpen Malerei studierte, zeugen von einer Dualität, in denen beide Welten sich durchkreuzen. Ihre Erfahrungen verknüpft sie zudem mit der „Realität“, die durch die Medien übermittelt wird.
EIGHT VOLUMES OF FANTASY, Öl auf Leinwand
Die Dualität von Weggehen und Ankommen ist Teil der persönlichen Geschichte der iranischen Künstlerin Maryam Najd und wiederkehrendes Thema in ihrer Malerei. Als sie ihr Heimatland verliess, hoffte sie auf die Ankunft in einem utopischen Ort. Doch angekommen ist die Künstlerin dort nie – denn dieser, wie sie sagt, existiere nur in der Fantasie. Für die Serie Eight Volumes of Fantasy bedient sich Najd an Aufnahmen aus Nachrichtensendungen, die sie durch den Prozess des Malens entkontextualisiert. Sie hält die Flut an Reportagebildern auf der Leinwand fest, um dem Auge oder vielmehr der Wahrnehmung die gebührende Zeit zu verschaffen, sich dem Inhalt bewusst zu werden.
So
12
Feb
2017
Isabelle Krieg, 1971 in Fribourg geboren, lebt heute in Dresden und Zürich. Sie besuchte neben der Scuola Dimitri in Verscio die Hochschule für Design & Kunst Luzern. 1999 sprach ihr der Kanton Freiburg ein halbjähriges Atelierstipendium in Berlin zu, dem sie gleich weitere vier Jahre in Berlin anfügte. Im Musée Jurassien des Arts Moutier hatte sie 2004 ihre erste Einzelausstellung gefolgt von der grossen Ausstellung KRIEG MACHT LIEBE im Centre PasquArt in Biel 2007. Isabelle Krieg erkundet und kommentiert mit Objekten des täglichen Gebrauchs das Alltagsgeschehen.
INTENSE SHELTER, Installation
Die Grundkonstruktion der Arbeit „Intense Shelter" ist die einer Notschlafhütte, deren Isolationsschicht normalerweise aus Laub besteht. Ursprünglich als Intention für den technikmüden und aussteigewilligen Menschen und seiner Suche nach dem ursprünglichen Naturerlebnis gedacht, hat die Künstlerin die Laubschicht durch 700 Rettungsdecken ersetzt, die hierzulande in keinem Survival Kit fehlen. Heute, mit den Bildern gestrandeter Flüchtlinge an den Küsten Europas, scheint sie plötzlich allgegenwärtig zu sein und bekommt eine neue Aktualität: als erster Hilfeakt werden die Geretteten in diese goldglänzenden Folien gehüllt und erfahren so einen kurzen Moment der Würde. Doch die sonst fast zart und leicht wirkenden Notdecken bekommen als Zelt aufgetürmt eine Schwere, die Stagnation evoziert.
So
12
Feb
2017
Mariano Gaich, 1967 in Buenos Aires geboren, lebt seit 2000 in Zürich. In Buenos Aires absolvierte er die Kunstschule Pueyrredón. Mit einem Graduiertenstipendium verschlug es ihn zunächst nach London an die Central St. Martins und anschliessend nach Zürich an die ZHdK. 2009 wurde er mit einem Auslandatelierstipendium der Stadt Zürich ausgezeichnet. Gaich will mit seiner Arbeit den hegemonialen Raum unterwandern: seine Werke stellen einen Gegenentwurf zu den vorherrschenden Normen von geografischen, politischen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Grenzen dar.
SCHICKSALSDREHUNGEN, Installation
Mariano Gaich bedient sich pittoresken Panoramabildern, mit der die Schweiz einst im Ausland für Feriengäste warb und untergräbt die Idylle mit zeichnerischen Interventionen. Nun sind auf den Booten, die den Hafen anlaufen, nicht Fischer mit ihrem reichen Fang auszumachen, sondern eine Menge von schwarzen Köpfen. Doch der Empfang und ein Neubeginn für die Bootsflüchtlinge ist alles andere als garantiert. Denn im Durchschnitt verharrt ein Flüchtling 17 Jahre in einer unsicheren Situation ohne die Möglichkeit einer Integration oder Rückkehr in sein Herkunftsland. Diesen Aspekt des provisorischen Lebens im Transitbereich drückt der Künstler mit der Endlosschlaufe des Diaprojektors aus.
So
12
Feb
2017
Tyrone Richards, 1988 in Los Angeles geboren, lebt heute in Basel. Er absolvierte sein Fine Art Studium an der Art University San Francisco, an der Fachhochschule Luzern und schloss in Basel mit dem Master ab. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit wirkt er als Kunstvermittler in der Fondation Beyeler. In seinen Werken beschäftigt sich Richards unter anderem mit globalen Missständen und folgenschweren Ereignissen. Seine Arbeiten oszillieren zwischen sinnlicher Ästhetik und verstörendem Inhalt.
TRANSIT 68626, Installation
Die Arbeit Transit 68626 aus der Serie Count, beschäftigt sich mit der unbegreiflichen Anzahl von menschlichen Schicksalen, die kriegerische Konflikte und Not auslösen. So schlägt Richards für jede Person, die 2016 in der Schweiz Asyl beantragte, eine Metallklammer in die weiss verputzte Mauer. Die aneinandergereihten Bostitchklammern wirken wie eine kontemplative Bleistiftzeichnung oder die Zeilen eines Textes. Trotz dieser ästhetischen Wirkung ist der mechanische Vorgang, so der Künstler, ein gewaltsamer Akt an der sonst makellosen Wand. Die Ausführung der Arbeit ist für ihn mit ein wesentliches Element auch als eigene körperliche Grenzerfahrung.
So
12
Feb
2017
Mahdi Fleifel, 1979 in Dubai geboren, wuchs im Flüchtlingslager Ain el-Helweh im Libanon auf. Er verliess das Camp Richtung Dänemark und absolvierte in London die National Film and Television School, die er 2009 abschloss. 2016 erhielt Fleifel an den Winterthurer Kurzfilmtagen den Hauptpreis für seinen jüngsten Film A MAN RETURNED (2016) Seit Jahren begleitet der Regisseur seine Jugendfreunde mit der Videokamera im Stil des cinéma direct, der eine unmittelbare Nähe zu den Protagonisten und deren Lebensumständen möglich macht.
XENOS, Film
2010 flüchtet der Palästinenser Abu Eyad zusammen mit Anderen aus dem größten palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon, Ain el-Helweh. Ihr Sehnsuchtsort heißt Europa. Mit Hilfe von
Schmugglern fliehen sie über Syrien und die Türkei nach Griechenland, für sie Projektionsfläche und Schlaraffenland in einem. Doch Griechenland steckt in einer schweren ökonomischen, politischen
und sozialen Krise, und ihre Träume ersticken schnell in einer brutalen Realität, die nur ein Leben von der Hand in den Mund gewährt. Die jungen Flüchtlinge haben keinerlei Zugang zu einem
besseren Leben und fristen ihr Dasein in einem Paralleluniversum. Sie nehmen Drogen, um der Langeweile und dem Nichts zu entfliehen. Das Geld dafür verdienen sie auf dem Strich. Männer und Frauen
werden gleichermaßen bedient. Nur für sie selbst bleibt viel zu wenig.
Regisseur Mahdi Fleifel gibt einen intensiven Einblick in Realität und Alltag der Flüchtlinge. 2013 präsentierte er in der Berlinale-Sektion Panorama seinen Film A World Not
Ours, der Abu Eyads Leben im Flüchtlingslager zeigte. Jetzt ist Abu Eyad geflüchtet, und seine Träume sind zu Alpträumen geworden.
So
12
Feb
2017
Jennifer Bennett, 1976 in Schaffhausen geboren, lebt heute vorwiegend in Deutschland. Sie hat von 2006 bis 2012 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg freie Kunst studiert, davor war sie Autodidaktin. 2013 wurde sie mit dem Manor Kunstpreis Schaffhausen, verbunden mit der Ausstellung "alienated" im Museum zu Allerheiligen, ausgezeichnet. Sie verfolgt eine multidisziplinäre Praxis im Bereich der visuellen Kunst, Performance, Musik und Text. In ihrer Arbeit behandelt sie Fragen der Balance, Verbindungen und Grenzziehungen.
DER TISCH IST WEG, Installation
In der westlichen Kultur symbolisiert der Tisch das Zentrum einer Wohneinheit, wo Familie, Freunde, Gäste zusammenfinden. Doch in Jennifer Bennetts Arbeit ist «der Tisch weg». Wir finden lediglich das weisse Tischtuch, das an gehäkelten Fäden hängt, vor. Doch um ein Mahl einnehmen zu können, fehlt es ihm an der nötigen Stabilität – jeder Lufthauch versetzt es in Schieflage. Die Künstlerin greift in ihrer Arbeit das Sprichwort «etwas unter den Tisch fallen lassen» auf. So wird auch das Schicksal tausender Betroffener ignoriert, indem versucht wird durch Grenzschliessungen die Flüchtlingsthematik vor den Toren Europas abzuwehren.
Sa
11
Feb
2017
Mischa Camenzind lebt und arbeitet in Zürich und ist als multimedialer Künstler und Kurator tätig. In seiner Arbeit fokussiert er sich unter anderem auf den Versuch der Sichtbarmachung und der Vereinigung von Gegensätzlichen. So sind Poesie und Politik, Geplantes und Spontanes, Ironie und Ergriffenheit oft gleichzeitig in seinen Werken präsent.
GRENZ-FALL, Performance
Während der Aktion von Camenzind wird der Holzpark durch einen Grenzzaun abgesperrt. Einlass bekommt nur, wer absurde und willkürlich gewählte Bestimmungen wie Haarlänge, Jackenfarbe oder Sprache erfüllt. Damit konfrontiert der Künstler die Passanten direkt mit dem Gefühl der Ausgrenzung. In der Realität werden immer mehr Grenzen hochgezogen anstatt eingerissen: Mauer zu Mexiko, Ausbau der Festung Europa.
Diese Arbeit ist während der Ausstellungszeit angedeutet zu sehen und findet ihren Höhepunkt in einer einstündigen Perfomance (gänzliche «Grenzschliessung»).
Sa
11
Feb
2017
Raul Gschrey wurde 1981 in Frankfurt am Main geboren. Er arbeitet als Künstler und Kurator und lehrt unter anderem an der Frankfurt University of Applied Sciences und promoviert am International Graduate Centre for the Study of Culture der Liebig-Universität Giessen. Er arbeitet zumeist im öffentlichen Raum und reagiert auf politische und soziale Entwicklungen.
TAU/ZIEHEN, Installation
In der partizipativen Installation im Grenzraum der drei Nachbarländer Schweiz, Frankreich und Deutschland wird das traditionelle
Tauziehen auf drei Parteien erweitert. Doch welche Gruppe zieht hier gegen einander an, wer mit wem?
Das Ziehen wird aufgrund eines schweren Betonklotzes zu einem vergeblichen Unterfangen. In Zeiten des Aufbaus betongewordener Grenzen und Abgrenzungen wird der scheinbar unbewegliche Klotz
zum Ankerpunkt und das Ziehen zum Sinnbild politischer Machtkämpfe in einem eng zusammengewachsenen Europa.
Sa
11
Feb
2017
Badr el Hammami wurde 1979 in Marokko geboren und lebt und arbeitet in Valence. Er ist freischaffender Künstler und hat 2016 unter anderem an der Biennale in Dakar ausgestellt. Er bekam unterschiedliche Atelierstipendien, so auch im Cité internationale des Arts, Paris oder in der Kunsthalle in Mulhouse.
JEU D'ÉCHEE GÉANT, Installation
Der marokkanische Künstler Badr el Hammami hat ein überdimensionales Schachbrett erschaffen, wobei das Schachspielen uns jedoch verwehrt wird: Das Spielfeld wird in der Mitte von einer hohen Mauer getrennt, so dass der gegenüberstehende Spieler nicht mehr sichtbar ist. Das Schachspielen wird oft assoziiert mit Kriegsführung, so ist das Kriegsspiel auch eine Spielvariante. El Hammamis Installation kann auch als Kritik auf das Weltgeschehen gelesen werden, wo Kriege wie Schach strategisch geführt werden und Machthaber nur als Spieler von aussen fungieren.
Sa
11
Feb
2017
Anne Immelé promovierte in Kunst und arbeitet als selbstständige Fotografin. Des Weiteren unterrichtet sie an der Haute école des arts du Rhin. 2013 hat sie mit Jean-Yves Guénier die Biennale de la photographie de Mulhouse gegründet. Seit 2009 arbeitet sie mit Wolkenfahnen.
BUT THE CLOUDS, Installation
Die Wolkenfahnen von Anne Immelé sind keine patriotischen Symbole, sondern stellen Fragen zu Gemeinwesen, nationaler Identität, grenzüberschreitender Flucht und Brüderlichkeit. Das Bild der Wolken verweist auf die brüderliche Zusammengehörigkeit der Menschen, jenseits ihrer Staatsangehörigkeit, jenseits der Fragen nach Identität, Kultur, Wirtschaft. Die Wolken verkörpern die Freiheit, sie gehen jenseits der abgegrenzten Gebiete. Die Wolken wirken wie ein Appell zum Unendlichen, jenseits der von den Menschen festgesetzten Grenzen, sei es reelle oder symbolische. Die Bewegung der Wolken geht über die Grenzen, die Gebiete hinaus, sie symbolisiert das Überschreiten von Grenzen.
Sa
11
Feb
2017
Fabienne Lalaus, geboren Fort France - Martinique hat Ihr Studium an der Kunstschule Strassburg absolviert und bildet sich seit 2006 beim freischaffenden französischen Künstler und Prof. Gérard Starck, École des arts du Rhin in Strasbourg weiter. Sie stellt ab 2007 an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Frankreich und der Schweiz aus.
NOIR ET BLANC, Steinskulpturen
Die französische Künstlerin Fabienne Lalaus, die aus Martinique stammt, stellt das Hier und Dort mit abstrahierten Porträts aus Steinmaterial dar, das aus ihrer ehemaligen und heutigen Heimat stammt.
Sa
11
Feb
2017
Nach dem Studium der Kunst- und Kulturpädagogik, Erziehungs- und Sozialwissenschaften, arbeitet Ute Lennartz-Lembeck sowohl als freischaffende Künstlerin, als auch als Kunst- und Kulturpädagogin. Seit 2011 liegt der Schwerpunkt nicht nur wie ursprünglich in den klassischen Genres, sondern auch im Erstellen von 'sozialen Plastiken', die mittlerweile weltweit entstehen und aufgebaut werden.
BANNER, Textilinstallation
Das Urban Knitting Projekt der deutschen Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck thematisiert das Gefühl der gemeinsamen Verbundenheit. Über 100 Menschen aus 27 verschiedenen Ländern haben teilgenommen an der Anfertigung dieser Installation für Parcours Humain. Die meditativ-kreative Herstellung verweist auf uralte Traditionen und auf die Stabilität eines Gewebes, das immer nur so stark ist, wie sein schwächstes Glied. Mit dem Herstellen eines gemeinsamen «Strickwerks» durch die Gruppe werden individuell eingeschriebene menschliche und soziale Beziehungen deutlich. Sinnbildlich/symbolisch also ein Zusammenbringen, Zusammentragen, ein neue Pfade gehen, jedoch das Alte nicht ausser Acht lassend, damit eine Nachhaltigkeit entstehen kann. Am Schluss wird alles kollektiv zusammengelegt und wiederum zu einem Ganzen zusammengefügt.
Sa
11
Feb
2017
Nach der Ausbildung zum Steinbildhauer und einigen Semestern Kunstgeschichtsstudium arbeitet Niels Tofahrn vor allem als Bildhauer, Zeichner und Installationskünstler.1993 war er Preisträger für ein jüdisches Denkmal im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald. 2013 erhielt er den Markgräfler Kunstpreis.
In den Installationen verbinden sich zeichnerische und plastische Arbeit. Hier bedient er sich vorwiegend einer gegenständlichen Bildsprache und greift soziale und politische Themen auf.
DER SCHLAF, Zeltinstallation
Das Werk «Der Schlaf» des deutschen Künstlers Niels Tofahrn besteht aus Zelten in unterschiedlichen Grössen, verteilt auf alle drei Parcoursstationen. Auf dem Boden im jeweiligen Zeltinneren sind aus Zucker und Holzkohlestaub Szenen schlafender Personen abgebildet; einzeln oder auch ganze Familien. Die Bilder werden vor Ort gestreut und sind nicht fixiert. Jeder Luftstoss und jede Berührung hinterlässt Spuren oder kann die Bilder sogar zerstören. Die Arbeit steht für die Schutzlosigkeit und Verletzlichkeit derjenigen die nur in Zelten Schutz finden.
Sa
11
Feb
2017
Habib Asal (Zürich) wurde 1974 in Jordanien geboren. Er studierte an den Kunsthochschulen von Wien und Zürich und schloss 2011 mit einem Masterdiplom ab.
SWEET WEST, Installation
Man kennt die Bilder aus den Medien: gestrandete Flüchtlinge, die nach stundenlanger Fahrt durchnässt und unterkühlt die Grenzen Europas erreichen und sich am Feuer wärmen, eingehüllt in goldfarbene Rettungsdecken. Die ihrem eigentlichen Zweck entfremdete Wärmefolie dient dem Künstler als Material für einen skulpturalen Körper aus verpackten Schokoladentafeln.
Mo
17
Okt
2016
Henry Dunant war ein utopischer Denker und Visionär und
gab die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft dieser Welt nie auf. Er arbeitete unentwegt an Konzepten und Projekten für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Faszinierend sind die „Sinnbildlichen zeitlichen Diagramme“: Sie zeigen die Darstellungen Entstehung der Welt und die Geschichte der Menschheit und ihre Religionen.
DIAGRAMME 1890
So
16
Okt
2016
Seit über 130 Jahren ist das „Bourbaki“ eine der bekanntesten
Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Auf einem riesigen Rundgemälde verewigte der Genfer Maler Edouard Castres die grösste humanitäre Aktion der Schweiz. 87,000 Soldaten der geschlagenen französische Armee wird im strengen Winter 1871 in der Schweiz Asyl gewährt. Auf alle Kantone der Schweiz verteilt werden die Flüchtlinge in privaten aushalten für Vier Monate untergebracht.
Der Maler Edouard Castres hatte die humanitäre Katstrophe vom Februar 1871 miterlebt, weil er sich als freiwilliger Sanitäter einem Rotkreuzzug der französischen Armee angeschlossen hatte. Er machte Skizzen über das Geschehen in Les Verrieres, wo etwa 35000 Soldaten in der Schweiz Zuflucht fanden.
Panoramen waren das erste Massenmedium, und so war das Bourbaki Rundbild eine Art “Breaking News“ seiner Zeit, indem es der breiten Bevölkerung erlaubte, „Bilder“ über kürzliches Kriegsgeschehen zu erleben. Das 1881 realisierte Monumentalgemälde wurde zunächst in Genf gezeigt und 1889 nach Luzern überführt.
Das Kunstwerk ist eine Anklage gegen die Sinnlosigkeit des Krieges und eine Aufforderung zur Humanität im Krieg. Es ist ein Zeitdokument von europäischem Rang, dessen Aktualität
leider an nichts verloren hat.
Sa
15
Okt
2016
Carl Bucher wurde 1935 in Zürich geboren, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 2015 lebte. In den 1960er-Jahren feierte er mit den Flugkörpern «Landings» den Fortschritt. In der späteren Schaffensphase schuf er mit seinen Grossplastiken Sinnbilder für das Leiden und die Unterdrückung des Menschen. Carl Buchers Skulpturen stehen heute als Warnrufe an öffentlichen Brennpunkten: vor dem Internationalen Museum des Roten Kreuzes in Genf, vor dem Menschenrechtsgerichtshof in Strassburg und vor dem Sitz der Menschenrechts-kommission am Genfersee.
HOPE, Steinskulpturen
Gleich am Anfang der Ausstellung steht die Skulpturengruppe HOPE von Carl Bucher: unterdrückte Menschen stehen auf! Das Ausstellungsprojekt endet auf dem Gelände des I KRK Hauptsitzes in Genf, wo die Skulpturengruppe DIE VERSTEINERTEN von Carl Bucher steht. Er hat in seinen Werken eine Sprache gefunden, die zeitlos und universell das Leiden des Menschen, die «situation humaine», darstellt. Mit den Versteinerten schuf Bucher ein Symbol und ein Mahnmal für das Internationale Museum des Roten Kreuzes. Bucher verband darin Persönliches mit Politischem, als Sinnbild für das Leiden und die Unterdrückung des Menschen. Seine Skulpturen stehen gleichsam als Warnrufe auch an weiteren öffentlichen Brennpunkten, vor dem Menschenrechtsgerichtshof in Strassburg und vor dem Sitz der Menschenrechtskommission am Genfer See.
Fr
14
Okt
2016
Jeff Wall, Dia «Restoration», 1993
1993 erstellte der kanadische Künstler Jeff Wall unter
dem Werktitel “Restoration“ ein Grossbilddia von 119 x 490 cm in einem Leuchtkasten, mit dem er das Panorama während der Restaurationsarbeiten aufnahm. Es wurde mit einer Panoramakamera mit Rotationslinse gemacht, womit der Künstler 180 Grad des Rundbildes festhalten konnte.
Do
13
Okt
2016
Thomas Kilpper (* 1956 in Stuttgart) ist ein deutscher Installationskünstler, Zeichner und Holzschneider. Er studierte Malerei und Bildhauerei an den Kunstakademien in Nürnberg und Düsseldorf. An der Städelschule in Frankfurt am Main wurde er 1998 Meisterschüler von Georg Herold. Thomas Kilpper ist bekannt für seine kritischen gesellschaftlichen und politischen Interventionen. Seit 2014 unterrichtet er an der Kunst- und Designhochschule Bergen, Norwegen.
EIN LEUCHTTURM FÜR LAMPEDUSA, Installation
Der Ausstellungsparcours beginnt mit einer künstlerischen Position, welche sich mit der heutigen Flüchtlingskatastrophe im Süden Europas auseinander setzt: aus Versatzstücken gestrandeter Flüchtlingsboote zusammengesetzt ist die Installation «Ein Leuchtturm für Lampedusa» Mahnmal und Modell zugleich. In Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren und Ortsansässigen will Kilpper auf Lampedusa einen Leuchtturm mit angegliedertem Kulturzentrum bauen. Diese künstlerische Position kann als Metapher für eine humanitäre Flüchtlingspolitik stehen: Wie ein Leuchtturm, der Menschen in Seenot den Weg weist, verweist der Leuchtturm für Lampedusa auch auf das kuratorische Konzept der Ausstellung, als Zeichen auf einem «Weg der Menschlichkeit».
Di
11
Okt
2016
Der Comiczeichner und Illustrator (geb. 1970 in Stuttgart) studierte «Drawing on Location» und «Visuelle Kommunikation» an der University of Georgia in Athens (USA) und an der FH Pforzheim. 2000 erhielt er das DAAD-Stipendium für den Masterstudiengang «Illustration as Visual Essay» an der School of Visual Arts in New York. Seit 2003 lebt und arbeitet Olivier Kugler in London, wo er sich als Illustrator für zahlreiche internationale Tageszeitungen und Zeitschriften einen Namen gemacht hat. Für seine Comiczeichnungen der syrischen Flüchtlinge aus Domiz erhielt er 2015 den «World Illustration Award» der Association of Illustrators in England.
SYRIAN REFUGEES' ODYSSEY: ESCAPING WARS AND WAVES,
Comicreportage: Syrische Flüchtlinge
Mit dem Ziel, eine Comic-Reportage über syrische Flüchtlinge zu zeichnen, hat Olivier Kugler im Dezember 2013 ein Projekt von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) im Flüchtlingslager Domiz im Nordirak besucht. Domiz liegt an der Grenze zu Syrien und ist mit geschätzten 41’000 Einwohnern das grösste Flüchtlingslager im kurdischen Irak. Ausgerüstet mit Fotoapparat und Aufnahmegerät, streifte Kugler in Beglei¬tung eines Übersetzers durch die Kälte, über die nassen und schlammigen Strassen und sprach mit den Menschen im Lager. Viele dieser Menschen sind unterdessen auf der Fluchtroute in Richtung
Europa weitergezogen, um der Hoffnungslosigkeit zu entrinnen und dort ein besseres Leben zu finden. Olivier Kugler folgte den syrischen Flüchtlingen im August 2015 auf die Insel Kos, wo sie nach der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland und den Strapazen der Flucht medizinisch von MSF betreut werden. Dieses Jahr besucht der Comicillustrator einige dieser Menschen in ihrem neuen Leben in Europa und hält ihre Geschichten fest. Ihre Porträts sowie die Bilder aus dem Irak und Griechenland werden voraussichtlich 2017 in gesammelter Form in einem Buch herausgegeben.
Mo
10
Okt
2016
Geboren 1953 besuchte Andreas Wiesmann 1999 Steinbildhauerkurse an der Scuola di Scultura in Peccia und ist seither als Bildhauer tätig. Von 2000-06 widmete er sich dem Aufbau und der Leitung des Bildhauerateliers am Olaf Asteson-Haus in Hinterfultigen. 2013 war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs "wifart".
FACE OF BERNE, Holzschnitte
Andreas Wiesmann begann im Oktober 2013 mit seinem Projekt „face of berne“. Mit der Motorsäge schneidet er grossformatige Porträts und Gruppenbilder von Bewohnerinnen und Bewohnern Berns mit Wurzeln in andern Kulturen oder Nationen. Er unterstreicht damit die menschliche Seite der Zuwanderung und zeigt auf, wie interessant, vielfältig und farbenfroh das Gesicht seiner Stadt dank internationaler Durchmischung geworden ist. Ausstellungen und Aktionen im öffentlichen Raum sind sei persönliches Statement für eine offene, solidarische und kulturell durchmischte Gesellschaft.
Die neueste Serie zeigt AsylbewerberInnen aus Bern. Die Gesichter sind mit der Kettensäge auf kleine Holzplatten geschnitten und auf Bögen der
Wochenzeitung „Die Zeit“, mit ausgesuchten Artikeln und Bildern zu den Themen Flüchtlinge, Rassismus, Macht und Ohnmacht.. gedruckt. Die dünnen, schon benutzten und leicht verletzbaren Zeitungsbögen betonen die fragile Situation dieser Menschen.
So
09
Okt
2016
Elisabeth Daly-Paris (*1950 in Bern), Gymnasium und Lehrpatent. Pantomime im Konservatorium Bern und Weiterbildungen in verschiedenen Theaterformen. Gelegenheitsarbeiten und Reisen in Lateinamerika und Australien, Lehrerin im Kanton Bern. Achtmal Sommerakademie für Kunst in Salzburg. Kurse in Druckgrafik, Video, Fotografie, Performance, Installation, Schweissen.
Ausstellungen in der Schweiz, Deutschland und Tschechien. 2012/13 Teilnahme an der Cantonale im CentrePasquArt, Biel. Seit 1999 arbeitet sie in ihrem Atelier in den VIDMARhallen im Liebefeld bei Bern und unterrichtet heute anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge im co-opera für berufliche Integration (SAH Bern).
WAAGE DER GERECHTIGKEIT, Installation
Eine alte Gartenschaufel hängt waagrecht über dem Boden. Auf dem Schaufelstiel stehen rosa Gummibärchen, dicht gedrängt, einige wenige dagegen teilen sich den Platz auf dem breiten Schaufelblatt. Nahe diesem ist auch der Aufhängepunkt der Schaufel sowie Stacheldraht, der die Begünstigten von den Benachteiligten trennt. Im Umkreis der Schaufel liegen unzählige Bärchen am Boden. Die Installation nimmt Bezug zur Göttin Justitia, die scheinbar in blinder Unparteilichkeit ihr Instrument für Gerechtigkeit in der Hand hält. Doch in Kenntnis des Hebelgesetzes verschiebt die Göttin bei Bedarf heimlich den Aufhängepunkt – und bewahrt sich damit ihre Vorstellung von Gerechtigkeit. So leben die einen in komfortabler Geräumigkeit und damit im Wohlstand, während sich die anderen in ihrer Bedrängnis gegenseitig von der Welt stossen.
So
25
Sep
2016
Flurina Hack (*1968 in Bern) absolvierte die Pflegefachschule (AKP) im Lindenhof (Bern) und ist seit 2009 als freischaffende Künstlerin tätig.
Johanna Huguenin (*1949 in chrobenhausen/Oberbayern) absolvierte eine Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Bern und im Tiefdruckatelier bei H.J. Brunner. Seit 1985 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.
SCHUTZ – sechs Kojen von Flurina Hack (Bern) und Johanna Huguenin (Köniz)
SCHUTZ - sechs Kojen
Die beiden Künstlerinnen haben ein Szenario entworfen, das stark an eine Notaufnahme oder an andere provisorische Schutzunterkünfte erinnert. Mit vier weiteren Künstlern haben sie sich Gedanken zu humanitärer Not gemacht und nach den gesellschaftlichen Zusammenhängen gesucht.
Koje 1 Barni Kiener
My home is my castle, mein Zuhause ist meine Burg, sagen die Engländer. Barni Kiener würde sagen: Mein Zuhause ist mein Bett. In seinem Leben als Künstler ist vieles provisorisch, befristet, vorübergehend. Sein Bett, das seit einiger Zeit in einem Gewächshaus aus halbdurchsichtigen Plastikplanen steht, macht dies deutlich. Barni Kiener transferiert sein eigenes Bett in eine der Kojen der Ausstellung und schafft damit eine Verbindung zu den Bedrohten dieser Welt. Ergänzt wird die Installation durch früher entstandene Bilder von Krieg, Gewalt und Katastrophen. Er zeigt eine Welt des immer wieder schutzlos ausgeliefert Seins.
Koje 2 Adela Picón
In einem durch Vorhänge geschützten Raum sehen wir uns einem Gesicht hinter einer Monitorscheibe gegenüber, welches sich als Zielscheibe anbietet. Wurfpfeile liegen bereit. Können und wollen wir uns darauf einlassen, was das mediale Bild von uns fordert?
Koje 3 Johanna Huguenin & Flurina Hack
Schwemmholz von irgendwo ans Ufer gespült erinnert an kaputte Knochen. Sorgfältig miteinander verbunden kann zusammenwachsen, was neu beginnen muss.
Eine Installation aus Schwemmholz und Gipsbandagen.
Koje 4 Dieter Seibt
Im Mittelpunkt steht ein kurzes Video. Die Aufnahmen zeigen den Bahnhof Bern während des Umbaus in den achtziger Jahren voller Bautrümmer und vorbeihastender Passanten mit ihrem Gepäck. Der Ton stammt vom Duo "Kapelle Clairmont". Ergänzend sind Fotos und Objekte zu sehen, die Massenflucht, Völkerwanderung und Verfolgung als Phänomene zeigen, die sich seit Menschengedenken in unterschiedlichen Zeitabfolgen wiederholen.
Koje 3 Boris Billaud
„Der grosse Zeh“ ist eine zweiteilige Arbeit, bestehend aus einem kleinen Sockel und einer Büste aus diversen Materialien (Gips, Karton, Acryl). Die Büste ist umrankt von Blumen. Die Arbeit korrespondiert mit dem Denkmal für einen Unbekannten [Soldaten, Gefallenen] aus dem 20 JH. Die Unentschiedenheit, ob es sich dabei um ein Andenken oder eine Huldigung oder Ähnliches handelt, ist gewollt. Die Bearbeitungsmethode und die ästhetische Erscheinung bestimmen die Lesart der Arbeit. Der Titel bezieht sich auf eine Mitschrift von Georg Bataille von 1970.
Koje 6 Johanna Huguenin & Flurina Hack
Das berühmte Arbeitszimmer von Sigmund Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, wird in der letzten Koje rekonstruiert. Die Besucher sind eingeladen, auf der Couch Platz zu nehmen und sich mit ihren diffusen Ängsten vor Veränderungen, Fremden und Verlust auseinanderzusetzten.
Material: Couch, Teppiche, Kissen, Collagen…
So
25
Sep
2016
Eren wurde 1984 in Diyarbakir geboren. 2003 hat er das Fatih Gmnasium abgeschlossen. 2005-2007 spielte er im Stadttehater Diyarbakir. 2008-2012 studierte er an der Kunsthochschule Mugla im Fachbreich Skulptur/Bildhauer. Seit 2012 lebt er wieder in Diayarbakir und arbeitet am Stadttheater Diyarbakir in unterschiedlichen Funktionen – als Videokünstler, Fotograf, Ausstatter und Bühnenbildassistent
VERLASSEN, Fotografien
Die Fotos von Eren Karakus – ein junger bildender Künstler aus Diyarabakir – die Innenstadt ist seit von der Umwelt abgeschnitten. Von den 24’000 Bewohner der Innenstadt sind 22’000 geflüchtet.
So
25
Sep
2016
Die Multimedia Künstlerin Theres Liechti (*1968 in Zürich) lebt und arbeitet seit 1990 in Winterthur. Von 2002-2007 studierte sie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Sie hat den Förderpreis der Stadt Winterthur bekommen und ist Preisträgerin der Fontana-Gränacher Stiftung. Sie zeigte ihre Arbeiten in diversen Ausstellungen. Zu Theres Liechtis zentralen Themen zählen die Zartheit des Lebens, Heile-Welt-Vorstellungen und deren Fragilität. Medial ist Theres Liechti eine Grenzgängerin, die sich mühelos zwischen Zeichnung und Objekt, Film, Fotografie und Installation bewegt.
FEUER IM DACH, Loop Videoprojektion
Die Videoprojektion «Feuer im Dach» zeigt sieben unterschiedliche Häuser, liebevoll gebastelt aus weissem Papier, die vom Dach her hinunterbrennen. Zurück bleiben nur Asche und Papierreste. Die Arbeit thematisiert Konflikte zu Hause, in der Familie, im eigenen Land, Gefühle von Verlust, Heimweh und Heimatlosigkeit.
So
25
Sep
2016
Al Meier, geboren 1954, absolvierte die Kunstgewerbeschule und Kunstschule Farbe & Form in Zürich. Studienaufenthalte in den USA, Nordafrika und Deutschland. Preisträger von 3 Bundesstipendien für freie Kunst.(Swiss Art Awards) und Atelierstipendium der Stadt Zürich in New-York. Studienaufenthalt am Schweizer Institut in Rom.
SIEBEN FAHNEN FÜR BERN
Diese Arbeit versteht sich als sozial-poetischer Beitrag und als Aufforderung, humanes Denken und Handeln zu leben.
So
25
Sep
2016
Christoph Rütimann ist 1955 in Zürich geboren und im bündnerischen Schiers aufgewachsen. Nach dem Primarlehrerpatent besucht er von 1976–1980 die Schule für Gestaltung, Luzern, die er mit dem Diplom als Zeichenlehrer abschliesst. Bis 1999 in Luzern wohnhaft, zieht er mit seiner Lebenspartnerin, der Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse, nach Müllheim (Kanton Thurgau), wo er seither lebt und arbeitet. Seit 1981 regelmässige Ausstelllungen und Performances im In- und Ausland. 1993 vertritt er die Schweiz an der Biennale von Venedig. Für sein Werk hat Christoph Rütimann diverse Auszeichnungen erhalten.
BOURBAKI HANDLAUF, Video
Im Bourbaki Panorama Luzern beginnt der WEG DER MENSCHLICHKEIT. Edouard Castres hatte diese Rundgemälde 1881 geschaffen, welches den ersten Rotkreuz-Einsatz von 1871 zeigt, als die Schweiz 87,000 französischen Soldaten Asyl gewährte. Auf allen Stationen des Ausstellungsprojektes wird eine Videoarbeit des Schweizer Künstlers Christoph Rütimann über das Bourbaki Panorama gezeigt. Bei diesem “Bourbaki Handlauf“ schreitet der Künstler das Panorama vor und hinter den Kulissen mit seiner Kamera ab, die er an allen Geländern entlang führt. Damit erhält der Betrachter eine ganz neue, lebendige Sicht auf das Kunstwerk von Castres.
So
25
Sep
2016
Gohdar, geboren 1967 in Duhok (Kurdistan- Irak), absolvierte 1982 das Studium für Bildende Kunst am Institut der schönen Künste in Sulaimaniya. 1987 schloss er als Druckgraphiker am Institut der schönen Künste in Baghdad ab. 1992 wurde Godhar Mitglied der Vereinten Künstler Kurdistans. 1992 war er Mitgründer des Instituts der schönen Künste in Duhok. 1994 floh er mit seiner Familie nach Deutschland und ist seit 2000 wieder zurück in seiner Heimatstadt Duhok.
POSTCARDS FROM KURDISTAN, Fotografie und Malerei
Gohdar Salahaddin ist bildender Künstler in Dohuk im Nordirak, in der Autonomen Region Kurdistan. Nach sechs Jahren Exil zog er 2000 mit seiner Frau und seinen zwei Kindern zurück in seine Heimatstadt, gründete eine Kunstakademie, Dem irakischen Künstler Gohdar Salahaddin wurde mehrmals wegen seiner Bilder mit dem Tod gedroht. Aber gerade in Zeiten des IS sollten sich Künstler zu Wort melden, findet er.
So
25
Sep
2016
Die Gruppe Urnamo besteht aus Wamidh Al-Ameri, Wathiq Al-Ameri und Ali Al-Fatlawi. Die drei Künstler kennen sich seit ihrer Kindheit und entschlossen sich vor einigen Jahren, dem Regime Saddams zu entfliehen. Sie begaben sich auf eine Odyssee, die abenteuerlicher nicht sein könnte und die sie über viele Umwege schliesslich in die Schweiz führte.
So
25
Sep
2016
Not Vital wurde 1948 in Sent geboren und gehört zu den international führenden Bildhauern seiner Generation. Seit 1974 lebt und arbeitet er abwechselnd in Sent, New York und Bejing. Der Künstler hat zahlreiche internationale Beteiligungen an Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. 2001 an der Biennale von Venedig.
AGADEZ (NIGER), Bauprojekte
Not Vitals Werke sind inspiriert von persönlichen Eindrücken, Erfahrungen und Begegnungen mit Menschen auf seinen vielen Reisen rund um die Welt. Bilder und Formen verschiedenster Länder, Regionen und Ethnien verarbeitet er zu neuen Skulpturen, Installationen und Bauprojekten, die auch stets dem traditionellen Aspekt der jeweiligen Kultur verpflichtet sind. Not Vital hat die Land Art im grossen Stil nach Afrika gebracht: in Agadez, einem seiner Wohnorte im Land der Tuareg, baut Not Vital aus dem
Glauben an die gute Kräfte der Natur und die Identität der nomadierenden und sesshaften Menschen. In der Nähe seines Hauses hat der Künstler eine pyramidenförmige Schule errichten lassen. Er trägt mit seiner Kunst nachhaltig dazu bei, dass die Kinder vor Ort Ausbildung mit Schulmahlzeiten und die Erwachsenen Arbeit erhalten.
So
25
Sep
2016
Seit 2013 arbeiten die beiden Künstler für das Projekt «Embroiderers of Actuality» www.embroiderers-of-actuality.com zusammen, das am Südufer des Mittelmeers mit dort ansässigen Menschen realisiert wird.
Geboren im Tessin schloss Aglaia Haritz 1999 die dortige Mittelschule ab. 2003 erwarb sie das Kunstdiplom am ENSA in Limoges, Frankreich. Sie arbeitete an humanitären Projekten in Afrika, Indien und Südamerika und Nahen Osten. Sie war artist-in-residence in Kairo, Rabat, Casablanca, Marrakech und Beirut mit einem Stipendium der Cité Internationale des Arts de Paris.
Abdelaziz Zerrou ist in Casablanca, Marocco, geboren. Er studierte an der Kunsthochschule in Tétouan, hat an der Biennale Junger Künstler aus Europa und dem Mittelmeerraum (BJCEM) in Bari, Italien teilgenommen. Werke von ihm sind an der Triennale in Luanda, Angola, an der Galleria Continua in Paris und im New Art Exchange Museum of Nottingham, UK, gezeigt worden. Seit 2009 war Zerrou dank mehrerer Künstlerstipendien der Cité Internationales des Arts in Paris, in Dar Al-Mamun, Marrakesch, Österreich, Holland, Kairo und Beirut.
VIOLENCE, Näharbeiten
Es sind überraschende Mittel, die Aglaia Haritz und Abdelaziz Zerrou wählen, um auf das Leid von Gewaltopfern aufmerksam zu machen: Mit Nadel und Faden erzählt die bildende Künstlerin von unterdrückten Menschen. Indem sie etwa syrische Flüchtlingsfrauen gemeinsam sticken lässt, bringt sie diese dazu, über ihr tragisches Schicksal zu reden. So gibt die weitgereiste Tessinerin Personen ein Gesicht und eine Stimme, die sonst verborgen und stumm bleiben würden. Haritz schafft es, durch Subtilität aufzuwühlen.
So
25
Sep
2016
Nik Hartmann ist am Zugersee aufgewachsen und lebt in Buonas.[1] Nach abgebrochenem Jura-Studium an der Universität Bern wurde er 1996 Moderator und Redaktor bei Radio extraBERN und Radio 24. Heute arbeitet er für Radio SRF 1, SRF 3 und bei Schweizer Radio Fernsehen.[2]
Beim Schweizer Fernsehen begann er 2005 mit dem «Fensterplatz» und moderiert seit 2007 die Sendereihe «SRF bi de Lüt», wo er sich vor allem in «Heimspiel» und «Über Stock und Stein», wo er mit seiner Hündin «Jabba» († 2011) durch die Schweiz wanderte, einen Namen gemacht hat.
Maurice Haas ist ein Suchender. Er ist getrieben von einer Sehnsucht nach Klarheit, Wahrheit, Schönheit die sich auch in seinen Bildern zeigt. Doch der in Chur geborene Autodidakt trägt auch die Berge in sich, und so legt sich ein Hauch herber Melancholie über seine Fotografien, wie der dunstige Morgennebel eines Bergsees. Es sind Bilder, die ohne aufwändige Inszenierung auskommen und präzise sind in ihrer Komposition. Was sie zeigen, sind Menschen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere oder ganz am Anfang, Menschen mit Augen voller Hoffnung und Menschen mit Augen voller Angst. Haas hält sie fest, ohne sie zu inszenieren, er beobachtet, ohne zu urteilen. Er zeigt sie verletzlich, aber nie schwach, ehrlich, aber nie entblösst. Er ist ein Handwerker und ein Künstler, der Erste, der kommt, und der Letzte, der geht.
GESICHTER VON LESOTHO
Eine Fotoserie von Nik Hartmann und Maurice Haas zeigt die humanitäre Hilfe, welche SolidarMed in Lesotho leistet. In Raumzentrum ist ein Videospiel aufgestellt, welches der Besucher betätigen kann und damit auf das Thema Afrika, Armut und Gesundheit sensibilisiert wird.
So
25
Sep
2016
Florian Fülscher wurde 1980 in Greve in Chianti geboren, lebt und arbeitet in Winterthur. 2006-2009 absolvierte er das Bachelor Studium in Kunst und Vermittlung an der Kunsthochschule Luzern. 2013 erwarb er das Master Diplom an der Zürcher Hochschule der Künste.
ART PERFORMANCE
So
25
Sep
2016
Jan Zychlinski (*1961) studierte Geschichte und Germanistik in Jena. Nach dem Ende der DDR folgte ein Studium in Sozialwissenschaften an der Fernuniversität Hagen und Soziale Arbeit in Dresden. Zychlinski ist fotografischer Autodidakt und verbindet Fotografie mit sozialem Engagement. Neben Tätigkeiten in der sozialen Stadtentwicklung, beteiligte er sich an Fluthilfeprojekten in Ostdeutschland und nach dem Tsunami im Indischen Ozean. Seit 2007 ist er Dozent für Sozialraum- und Stadtentwicklung an der Berner Fachhochschule mit den weiteren Schwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit und Sozialfotografie. Seit 2012 engagiert er sich im Süd-Kaukasus und aktuell auch in der Ukraine.
JENSEITS DER GRENZEN – Erkundungen bei den vergessenen Flüchtlinge des Süd-Kaukasus
Von September 2014 bis Februar 2015 reiste Jan Zychlinski (*1961) durch den Süd-Kaukasus (Armenien, Georgien, Aserbaidschan), um Schicksale und aktuelle Lebensbedingungen von Flüchtlingen aus den Konflikten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu dokumentieren. Viele von ihnen leben bis heute in Lagern, Sammelunterkünften oder teilweise neu gebauten Siedlungen, meist jedoch abseits der restlichen Gesellschaft. Jan Zychlinski gibt diesen Menschen und ihren Geschichten Gestalt, stellvertretend für Millionen andere "vergessene" Flüchtlinge. Seine Fotografien konfrontieren über die aktuellen Tagesmeldungen hinaus mit der langen Geschichte von Flucht und Vertreibung im Süd-Kaukasus.
So
25
Sep
2016
Cat Tuong Nguyen wurde 1969 in Ban Me Thuot, Vietnam geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Vietnam. 1981 reiste er mit seiner zwei Schwestern in die Schweiz, wo die Eltern und der Bruder von Paris her kommend bereits seit längerem leben.
Nguyen absolvierte in Bern die obligatorische Schulzeit, machte 1990 die Matura und fing danach ein Psychologie- und Philosophie Studium an der Universität Bern an. Nach zwei Jahren verliess er jedoch die Universität, um in Zürich an der Höheren Schule für Gestaltung Fotografie zu studieren. 1998 schloss er das Studium ab und arbeitete danach als freischaffender Künstler und Fotograf. Seither nahm er an zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland teil. Cat Tuong Nguyen lebt und arbeitet in Zürich.
REENACTMENTS, Foto, Video, Skulptur
Der Vietnamkrieg als hollywoodsche Inszenierung und einseitige mediale Verarbeitung der Komplexität und Individualität einer Kriegserfahrung- diese bereits künstliche Kriegsposen reinszeniert der Künstler im Atelier, um unterschiedliche Fragen zum Thema zu stellen. Cat Tuong Nguyen erprobt die Möglichkeit der Darstellung eines traumatischen Ereignisses. Als <Ein-Meter-Trauma> bezeichnet er die Skulptur <Entwurf US Charity Hospital Son My/ Charity oder seine eigenen Wunden lecken>. Als Gegenüberstellung und Verbindung zur Gegenwart bildet das Video <Untitled (Saigon), 2012>. Der Künstler schreitet darin ruhig ein extrem stark befahrener Verkehrskreisel im heutigen Ho-Chi-Minh Stadt. Wo liegt der Schmerz und das Leid dieses Volkes, das scheinbar ungerührt seinen Weg fortsetzt? Beim Drehen dieses Videos spürte der Autor eine starke Verbundenheit mit den dort lebenden Menschen.
So
25
Sep
2016
Lesley Kennel (geb. 1992) besuchte die Kantonsschule Solothurn, die sie 2011 im musischen Maturitätsprofil mit dem Schwerpunkt bildnerisches Gestalten abschloss. Zwischen 2012 und 2013 konnte sie den gestalterischen Vorkurs an der Schule für Gestaltung B:B in Biel besuchen, woraufhin sie das Bachelorstudium an der Hochschule für Design und Kunst Luzern mit der Studienrichtung Visuelle Kommunikation mit der Vertiefung in Camera Arts begann und 2016 abschloss.
SONGS FROM HOME, Videoinstallation
Mit ihrer Arbeit « Songs From Home » legt Lesley Kennel, von ihren persönlichen Erfahrungen als Musikerin inspiriert, den Fokus auf das Potential eines interkulturellen Dialoges mittels Musik. Musik ist nicht nur persönlich und emotional, sondern stellt gleichzeitig ein Element zur kulturellen Identifikation dar. Jeder trägt Lieder mit sich, die er mit Heimat assoziiert. In einem inszenierten Rahmen begleitet die Kamera die Menschen filmisch dabei, wie durch Musik Verbindungen entstehen
So
25
Sep
2016
Sabina Gnädinger (geb. 1984) lebt und arbeitet in Winterthur. 2006-2009 absolvierte sie die Bachelor Studien in Fine Arts an der Hochschule Luzern Design&Kunst und erwarb auch den auch Master of Arts in Fine Arts in 2012. 2015 erhielt sie ein Atelierstipendium in Berlin von Kanton und Stadt Schaffhausen.
(M)EINBAUM, Skulptur
Sabina Gnädingers Skulptur (M)EINBAUM hat die Form eines Einbaums, die Aushöhlung fällt jedoch nicht wie gewohnt oval aus, sondern in der Form einer menschlichen Silhouette. Gnädinger greift damit den Archetyp Schiff auf und setzt ihn direkt mit dem menschlichen Schicksal in Verbindung. Dabei thematisiert das Schiff als Archetyp nicht nur Übergang und Wandel, sondern auch den Tod.
So
25
Sep
2016
Christian Fischer kam 1992 in St. Gallen zur Welt und heute lebt er in Luzern und arbeitet in Zürich. Nach dem Propädeutikum an der Schule für Gestaltung in St. Gallen studierte er 2013 bis 2016 an der HSLU Design & Kunst in Luzern Kunst und Vermittlung. Dieses Studium schloss er im Sommer 2016 mit dem Bachelor in Bildender Kunst ab.
KOHLEMACHEN: so wollen wir Gelebt haben, Installation
Christian Fischer beschäftigt sich mit der Transformation von organischem Material zu Kohle und deutet den Prozess metaphorisch. Er geht aus von Überlegungen zum heutigen Umgang mit Errungenschaften
der Zivilisation und endlichen Ressourcen, mit Handwerk und Handlungsspielräumen, und mit der Verteilung von Reichtum. Daraus ist eine partizipative Installation aus Objekten, Relikten und Handlungen entstanden.
So
25
Sep
2016
Michael Hirschbichler wurde 1983 in Graz, Österreich geboren. Er studierte Architektur an der ETH Zürich und Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit existentiellen Aspekten des menschlichen Lebens innerhalb räumlicher und ideologischer Strukturen. Michael Hirschbichler erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Erich-Degen-Stiftung und der Sutor-Stiftung. Er war Finalist des Arte Laguna Preises 2012, der Swiss Art Awards 2012, des Lisbon Triennale Début Awards 2013 und der Werk- und Atelierstipendien der Stadt Zürich 2015. Er wurde mit dem Premio Combat 2015 sowie dem Rompreis 2015 der deutschen Akademie Villa Massimo ausgezeichnet. Seine Werke werden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen international gezeigt und publiziert.
INSEL (LAMPEDUSA), Pigmentdruck
Seit Thomas Morus‘ Buch ‚Utopia‘ gerät die Beschäftigung mit Inseln zu einem Aufbruch in den vieldeutigen Bereich der Unschärfe zwischen Inseln, die existieren, und denjenigen, die imaginiert und ersehnt werden und die sich gleich einer flirrenden Fata Morgana über kargen aus dem Meer aufragenden Felsen erheben. Insbesondere im Mittelmeer lassen sich heutzutage derartige Inseln finden, die zwischen Symbol und Realität fluktuieren und die Sirenen gleich Verzweifelte in überfüllten Boten anlocken. In der Plankarte «INSEL (LAMPEDUSA")» (2015) verschwimmen die Grenzen zwischen dem Faktischen und dem Fiktiven. In einer Extrapolation vorhandener Fluchtbewegungen überzieht die Struktur eines an das kenianische Dadaab erinnernden Flüchtlingslagers die gesamte Topographie Lampedusas. Die Insel als Europa vorgelagertes gigantisches Flüchtlingslager, rational geplant und zwischen Humanität und Inhumanität situiert, verdichtet auf kritische Weise vorherrschende soziale und politische Positionen.
So
25
Sep
2016
Mayo Bucher, geboren 1963, studierte Grafisches Design an der Kunsthochschule Zürich und Malerei an der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen für sein künstlerisches Schaffen, so insbesondere den Luzerner Preis und das Schweizerische Kunststipendium.
APOLLO GHRAIB, Malerei
Mayo Bucher verarbeitet die Widersprüche der Menschlichkeit in einem Gemälde: Die «juxtoposition» von Folterungen im Irak (Abu Ghraib) und Mondlandung (Apollo Raumfahrt) wühlt den Besucher auf.
So
25
Sep
2016
Eva Borner studierte Medienkunst an der FHNW in Aarau und wurde mit verschiedenen Förderpreisen ausgezeichnet.
Ausstellungen im In- und Ausland zeigen ihr aktuelles Schaffen. Sie erarbeitet multimediale Installationsarbeiten häufig mit Objekt, Projektion und Klang und befasst sich mit Videokunst, Fotografie und Fotomontage. Die Basis ihrer
künstlerischen Arbeiten bildet die Auseinandersetzung mit der Ästhetik der Absenz. Sie entwirft poetische, vieldeutige, in sich gebrochene Erzählstränge, die um Verlust und Erinnerung kreisen. Als freiwillige Helferin in einem
Flüchtlingslager im Hafen von Athen hat sie viele Eindrücke von der schwierigen Situation bekommen. Die vielen
Erlebnisse und Bekanntschaften mit den geflohenen Menschen begleiten sie seither und hat sie veranlasst, sich künstlerisch mit der gegenwärtigen politischen Situation auseinanderzusetzen.
VOM VERSCHWINDEN, Installation mit Seifen
In der Arbeit "Vom Verschwinden" 2016, welche aus Reflektionen aktueller Geschehnisse jüngster Zeit entstanden ist, geht es ums Abhandenkommen, um den Prozess der Verdrängung und des Vergessens. Die Künstlerin hat die zentralen Sätze der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, aus dem Jahre 1948, auf Olivenölseifen aus Griechenland geprägt. Zusammen mit der Materialität der Seife erzeugen sie ein inhaltliches Spannungsfeld, das mannigfaltige Assoziationen und Fragen weckt. Zu welchem Preis bleibt Europa sauber? Wer wäscht seine Hände in Unschuld?
So
25
Sep
2016
Andalibe Zainab wurde in Marrakesch, Marokko geboren. Die Ausbildung hat sie an der Universität Paul Valery und an der Hochschule für bildende Künste in Montpellier mit einem Masterdiplom abgeschlossen. 2012 erwarb Zainab den Sabatier Félix Award und danach hat sie insbesondere an der Biennale von Marrakesch und im Kunstmuseums von Rabat ausgestellt.
Kozerawski Nicolas wurde in Paris geboren. Er ist Absolvent der Ecole des Beaux Arts in Montpellier, lebt und arbeitet zwischen Frankreich, Belgien und Marokko. Er nahm an mehreren Ausstellungen in verschiedenen Ländern wie Belgien (Speedy Wash, Brüssel), Schweiz (Kunstraum Kugler, Genf) und Marokko (Marrakesch Biennale) teil.
LES COMPAGNONS, Installation
"Die Gefährten" ist ein sich entwickelndes Projekt, das im Zuge von Treffen des marokkanisch-französischen Künstlerduos mit subsaharischen MigrantInnen in Marokko begann. Sie sind unbegleitete Minderjährige, Künstler, Mütter, politische Aktivisten, Militär ... jeder hat den beiden Kuntschaffenden ein Stück seiner Geschichte, seinen Weg, diese zukünftigen Absichten erzählt ... So viele verschiedene Geschichten, aber alle hinterfragen die Bedeutung der Migration oder Flucht im geopolitischen Kontext.
"Innerland " ist eine Installation, die den Raum dieser Geschichten definiert. Die Texte über die Befragung der Flüchtlinge sind aauf Rollen auf Kies- und Schotterboden als gemeinsame Fragmente von Geschichten angeordnet und warten darauf, gelesen zu werden. Aussagen, Formulierungen, Wiederholungen und Zögern der befragten Migranten sind getreu widergegeben. In Ergänzung zur Installation halten Fotos oder eher Standbilder weitere Momente von Treffen mit Migranten fest. Dies ist eine weitere Spur ihrer Anwesenheit im Raum, wobei sich treffen und versuchen, einen Blick auf die Landschaft zu werfen.
Fr
23
Sep
2016
Christoffer Joergensen wurde 1978 in Köge/Dänemark geboren. Es folgten Studium der Kunst an der Byam Shaw School of Art und der Fotografie an der Royal College of Art in London. Der Künstler lebt und arbeitet in Zürich. Sein Fotografiewerk wurde in letzter Zeit in der Kunsthalle Luzern, im Apnea Festival in Pesaro und in Steffisburg (Art Container) gezeigt.
MELILLA PANORAMA, Fotoskulptur
Der Zürcher Künstler Christoffer Joergensen hat ein Foto-Panorama des Flüchtlingslagers in der spanischen Exklave Melilla (Marokko) erstellt. Die kugelförmige Skulptur, die man nicht betreten aber in die man hineinschauen kann, verschiebt raffiniert die Perspektive des Betrachters: Um das Panorama richtig sehen zu können, muss man den Kopf in die Kugel hineinhalten, und ist damit im Innern, in der Exklave, ein Eingeschlossener mit lauter Ausgeschlossenen um sich herum. Das Kunstwerk nötigt die Betrachter zur Reflexion über die eigene Person, indem es hinterfragt, wer auf der richtigen und wer auf der falschen Seite des Zaunes steht.
Fr
23
Sep
2016
Melchior Imboden wurde 1956 in Stans in der Schweiz geboren. Er lebt und arbeitet in Buochs in der Zentralschweiz. 1972 begann Melchior Imboden eine Ausbildung zum Dekorateur und arbeitete nach dem Abschluss bis 1984 in diesem Beruf. Während dieser Zeit fing er an, sich mit Gestaltung und Typographie auseinander zu setzen. Ab 1984 studierte Melk Imboden in der Grafik-Fachklasse der Hochschule Luzern Design & Kunst. Seit 1992 arbeitet er als freischaffender Grafiker und Fotograf im In- und Ausland. Derzeit unterrichtet Melchior Imboden Grafikdesign und Fotografie an der Hochschule Luzern Design & Kunst.
IN TRANSITION, Fotoarbeit
Der Grafiker und Fotograf Melchior (Melk) Imboden hat eine Serie von Fotoarbeiten über Asylsuchende geschaffen. Diese Werke lassen den Betrachter die Befindlichkeit der Asylsuchenden spüren, die aus einem Krisengebiet geflüchtet sind und noch keine neue Heimat gefunden haben.
So
18
Sep
2016
Max Hari (*1950) absolvierte sein Studium an der Schule für Gestaltung und der Universität Bern. Seit 1982 zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz und in Deutschland. Im Jahr 2000 erhielt Max Hari den Kulturpreis der Stadt Langenthal und 2006 war er Preisträger der Kunstmonografien des Kantons Bern. Die in der Ausstellung gezeigte Arbeit SOLFERINO entstand 2014 im Rahmen einer Einzelausstellung in der Kunsthalle Luzern und nimmt Bezug auf das Bourbaki-Panorama.
SOLFERINO, Wandskulptur und Malerei
Das Ausstellungsprojekt SOLFERINO setzt sich mit den Schrecken des Krieges und dem humanitären Gedankengut von Henry Dunant auseinander. Angeregt wurde die Idee der künstlerischen Umsetzung durch das sich über der Kunsthalle Luzern befindende Panoramarundbild, welches den Übertritt der französischen Bourbaki-Armee in Les Verrières/NE während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) darstellt. Das Panoramabild, gemalt von Edouard Castres (1838-1902), gilt als Sinnbild für die humanitäre Schweiz und die Arbeit des damals noch jungen Schweizerischen Roten Kreuzes. Der Künstler Max Hari nimmt dieses Symbol der Menschlichkeit zum Anlass für eine eigene künstlerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Er schafft eine frei im Raum stehende, sich über mehrere Meter erstreckende Panoramaskulptur.
Fr
16
Sep
2016
Sonya Friedrich wurde 1960 geboren. Nach der Ausbildung zur Werklehrerin am Lehrerseminar Thun be-gann sie ihre Lehrtätigkeit. Seit 1992 arbeitet sie als selbstständige Künstlerin in Solothurn. Die Künstlerin arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Plastik, digitaler Kunst, Installationskunst, Glasbild, Baugestaltung und Fotografie. Ihre Kunstwerke sind das Resultat von Untersuchungen zum Thema Leichtigkeit, Transpa-renz und Schweben. Immer wieder kommt ihr tiefes Interesse für die Botanik zum Ausdruck.
«Goya-También mañana florecerán las flores» Installation 2016
An der Front dieser Installation ist ein monumentaler floraler Scherenschnitt und eine Wand mit «Einschusslöchern», Spuren von Axthieben und anderem Zerstörungswerk zu sehen. Das Innere wird auf Türsturzhöhe durch eine schachbrettartige Ebene getrennt. Auf dieser durchbrochenen Ebene mit fragiler Unterkonstruktion stehen Blumen und von mir geschaffene Gebilde. Diesem harmonischen Bereich stellt sich der "Himmel" entgegen. Man sieht Goyas Schreckenswelt, verbildlicht im Radierungszyklus «Desastres de la Guerra» (1810–1814). Die Aquatinta-Radierungen schildern die Gräueltaten der Soldaten Napoleons im Kampf mit der aufständischen spanischen Bevölkerung gegen die französische Besatzung. Die Radierungen werden in unterschiedlich vergrössertem Massstab auf verschiedenes Material gedruckt bzw. nachgezeichnet.
Fr
16
Sep
2016
M.S. Bastian, 1963 geboren in Bern, aufgewachsen in Biel. Vorkurs und Fachklasse für Grafik, Schule für Gestaltung, Biel. Jahresaufenthalte in New York und Paris. Seit 1993 freischaffender Comix-Künstler. Lebt und arbeitet von 1997–2002 in Zürich. M.S. Bastian wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anderfuhren-Stipendium Biel, dem Louise-Aeschlimann-Stipendium des Kantons Bern, sowie zweimal dem Eidgenössischen Stipendium für Gestaltung.
Isabelle L., 1967 geboren und aufgewachsen in Biel. Vorkurs und Fachklasse für Grafik, Schule für Gestaltung Biel. Grafikerin in diversen Werbeagenturen. Jahresaufenthalt in den USA, Los Angeles und Austin.
BASTOKALYPSE, Malerei auf Leinwand
Auf über 50 Metern zieht sich der Bilderfries wie ein Panorama durch den Raum. Der Bildstreifen ist eine figurativ-expressive Komposition aus Zitaten und vereint so verschiedenste apokalyptische Motive Eine bis in die Gegenwart greifende Entwicklung des Schreckens – teils angelehnt an reale Hintergründe, teils fiktiven Ursprungs. Zitiert werden Motive aus allen Bereichen der Historie, aus der bildenden Kunst genauso wie aus der Trivialliteratur. Da gibt es «Spots» auf bildende Künstler wie Munch oder Albrecht Dürer, dort erinnern in die Bildtafeln eingearbeitete Zeitungsbilder an die Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg; an Abu Ghraib; an die Zerstörung des World Trade Center in New York um nur einige zu nennen.
Fr
16
Sep
2016
Martin Bichsel arbeitet seit 2001 als selbständiger Fotograf. Er interessiert sich für Menschen in ihrem Umfeld. Ob für redaktionelle Auftragsarbeiten oder bei persönlichen Projekten. 2014 erschien im Kommode Verlag Zürich sein erster Bildband „Trans*Visit“. Er hat während 9 Jahren Transmenschen in elf Ländern im Alltag begleitet.
FLÜCHTIG, Fotoserie
Sie kommen von anderswo – Syrien, Pakistan, Tibet, Nigeria. In Bern suchen sie Asyl. Viele von ihnen sind schon seit Monaten oder Jahren hier. Einige leben in unterirdischen Unterkünften, andere in Wohnungen. Sie warten, essen, schlafen, hoffen, machen sich unsichtbar. Um der eigenen Ohnmacht in dieser Situation Sinn zu geben, hat der Berner Fotograf Martin Bichsel vor 3 Jahren angefangen, Asylsuchenden in Bern kurze Momente der Aufmerksamkeit zu geben, indem er ihre Lebenssituation in Porträts festhält und sichtbar macht. Die meisten leben oder lebten während der entstandenen Aufnahmen in der unterirdischen Notunterkunft Hochfeld, im Berner Länggassquartier. Aus Interviews mit den Asylsuchenden hat Rahel Bucher Gedichte geschrieben. Sie beschreiben die Zustände der Menschen, deren Hilflosigkeit und deren Hoffnungen in poetischer Weise. Viele der Porträtierten wollten ihren Namen oder gar ihre Geschichte nicht mit ihrem Gesicht in der Öffentlichkeit sehen. Die Gedichte ergänzen somit die Fotos in idealer anonymer Form.
Fr
16
Sep
2016
Swiss based artists Stefan Baltensperger and David Siepert have been working collaboratively since 2007. With their artistic practice, Baltensperger and Siepert critically reflect on social, cultural, and political issues and stress the boundaries of contemporary Art into new dimensions. They immerse themselves into systems, aiming to make them visible and to manipulate them. Since 2010 the focus of their work lies within ‘the political’ and the understanding of social structures.
DESTI-NATION, Konzept
Desti-Nation ist der Prototyp einer Lotsenboje, die nordafrikanischen Flüchtlingen eine sichere Überfahrt über das Mittelmeer verspricht. Die autonom arbeitende, motorisierte und mit Solarstrom betriebene Boje kann über eine Website an einen beliebigen Ort, an die nordafrikanischen Künste, gerufen werden. Von dort aus schwimmt sie mit Hilfe von GPS jedem Flüchtlingsboot auf einer sicheren Route Richtung Europa voraus. Desti-Nation ist die materielle Manifestation einer gesellschaftlichen Ambivalenz. Auf der einen Seite stehen der Wunsch und die Verantwortung Flüchtenden in ihrer prekären Situation zu helfen, auf der anderen Seite existiert die Angst, es könnten zu viele kommen und die eigene Existenz bedrohen. Kaum jemand würde wollen, dass täglich Menschen beim Versuch das Mittelmeer zu überqueren zu Tode kommen. Und doch würde kaum eine europäische Regierung sich nicht dagegen wehren, wollte jemand eine Brücke von Afrika nach Europa bauen.
Marco Stoffel, Kurator
www.ms-kunstverknuepft.org
Marco Stoffel wurde 1951 in London geboren. Er absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Fribourg und Harvard sowie
das Masterstudium an der Kunsthochschule Zürich für Ausstellungen und Vermittlung.
Als Kurator und Rechtsanwalt engagiert sich Marco Stoffel für aktuelle gesellschaftlichen Fragen. Er ist Gründer und Präsident des Kunstvereins Weg der Menschlichkeit und einer internationalen Kulturstiftung. Zudem ist er Initiant verschiedener Kunstprojekte in New York (Rist), Los Angeles (Seeds of
Tolerance, Current TV), Venedig (Ship of Tolerance, Kabakov) und Luzern (Lucerne Art Box und Lucerne Art Dinner) und in mehreren Schweizer Städten
(Parcours Humain).
Katrin Sperry, Co-Kuratorin Basel
Katrin Sperry absolvierte den Master of Arts in World Arts and Gender Studies an der an der Universität Bern. Seit 2015 ist sie als wissenschaftliche
Assistentin am Kunstmuseum Thun tätig. 2012 arbeitete sie als Assistentin an der Sommerakademie im Zentrum Paul Klee.
Patrick Lützelschwab, Co-Kurator Basel
Patrick Lützelschwab besuchte den Vorkurs an der Fachhochschule für Gestaltung Basel und ist seit 2005 als freischaffender Künstler tätig. Graffitikunst, Fotografie und Siebdruck vereinen sich bei Patrick Luetzelschwab in einem Werk. Er hat mehrere Auszeichnungen erhalten und hat sein Atelier im Kulturzentrum am Kesselhaus Weil am Rhein.