Seit 2013 arbeiten die beiden Künstler für das Projekt «Embroiderers of Actuality» www.embroiderers-of-actuality.com zusammen, das am Südufer des Mittelmeers mit dort ansässigen Menschen realisiert wird.
Geboren im Tessin schloss Aglaia Haritz 1999 die dortige Mittelschule ab. 2003 erwarb sie das Kunstdiplom am ENSA in Limoges, Frankreich. Sie arbeitete an humanitären Projekten in Afrika, Indien und Südamerika und Nahen Osten. Sie war artist-in-residence in Kairo, Rabat, Casablanca, Marrakech und Beirut mit einem Stipendium der Cité Internationale des Arts de Paris.
Abdelaziz Zerrou ist in Casablanca, Marocco, geboren. Er studierte an der Kunsthochschule in Tétouan, hat an der Biennale Junger Künstler aus Europa und dem Mittelmeerraum (BJCEM) in Bari, Italien teilgenommen. Werke von ihm sind an der Triennale in Luanda, Angola, an der Galleria Continua in Paris und im New Art Exchange Museum of Nottingham, UK, gezeigt worden. Seit 2009 war Zerrou dank mehrerer Künstlerstipendien der Cité Internationales des Arts in Paris, in Dar Al-Mamun, Marrakesch, Österreich, Holland, Kairo und Beirut.
VIOLENCE, Näharbeiten
Es sind überraschende Mittel, die Aglaia Haritz und Abdelaziz Zerrou wählen, um auf das Leid von Gewaltopfern aufmerksam zu machen: Mit Nadel und Faden erzählt die bildende Künstlerin von unterdrückten Menschen. Indem sie etwa syrische Flüchtlingsfrauen gemeinsam sticken lässt, bringt sie diese dazu, über ihr tragisches Schicksal zu reden. So gibt die weitgereiste Tessinerin Personen ein Gesicht und eine Stimme, die sonst verborgen und stumm bleiben würden. Haritz schafft es, durch Subtilität aufzuwühlen.