Sonya Friedrich wurde 1960 geboren. Nach der Ausbildung zur Werklehrerin am Lehrerseminar Thun be-gann sie ihre Lehrtätigkeit. Seit 1992 arbeitet sie als selbstständige Künstlerin in Solothurn. Die Künstlerin arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Plastik, digitaler Kunst, Installationskunst, Glasbild, Baugestaltung und Fotografie. Ihre Kunstwerke sind das Resultat von Untersuchungen zum Thema Leichtigkeit, Transpa-renz und Schweben. Immer wieder kommt ihr tiefes Interesse für die Botanik zum Ausdruck.
«Goya-También mañana florecerán las flores» Installation 2016
An der Front dieser Installation ist ein monumentaler floraler Scherenschnitt und eine Wand mit «Einschusslöchern», Spuren von Axthieben und anderem Zerstörungswerk zu sehen. Das Innere wird auf Türsturzhöhe durch eine schachbrettartige Ebene getrennt. Auf dieser durchbrochenen Ebene mit fragiler Unterkonstruktion stehen Blumen und von mir geschaffene Gebilde. Diesem harmonischen Bereich stellt sich der "Himmel" entgegen. Man sieht Goyas Schreckenswelt, verbildlicht im Radierungszyklus «Desastres de la Guerra» (1810–1814). Die Aquatinta-Radierungen schildern die Gräueltaten der Soldaten Napoleons im Kampf mit der aufständischen spanischen Bevölkerung gegen die französische Besatzung. Die Radierungen werden in unterschiedlich vergrössertem Massstab auf verschiedenes Material gedruckt bzw. nachgezeichnet.