Maryam Najd, 1965 in Teheran geboren, verliess mit 26 Jahren den Iran und lebt heute in Antwerpen. Die 1990er Jahren in Iran waren geprägt von anhaltenden Konflikten zwischen liberalen Reformer und streng religiösen Konservativen, welche die Ausdrucksform von Kunstschaffenden stark einschränkte. Die Werke von Najd, die zunächst in Teheran und später in Antwerpen Malerei studierte, zeugen von einer Dualität, in denen beide Welten sich durchkreuzen. Ihre Erfahrungen verknüpft sie zudem mit der „Realität“, die durch die Medien übermittelt wird.
EIGHT VOLUMES OF FANTASY, Öl auf Leinwand
Die Dualität von Weggehen und Ankommen ist Teil der persönlichen Geschichte der iranischen Künstlerin Maryam Najd und wiederkehrendes Thema in ihrer Malerei. Als sie ihr Heimatland verliess, hoffte sie auf die Ankunft in einem utopischen Ort. Doch angekommen ist die Künstlerin dort nie – denn dieser, wie sie sagt, existiere nur in der Fantasie. Für die Serie Eight Volumes of Fantasy bedient sich Najd an Aufnahmen aus Nachrichtensendungen, die sie durch den Prozess des Malens entkontextualisiert. Sie hält die Flut an Reportagebildern auf der Leinwand fest, um dem Auge oder vielmehr der Wahrnehmung die gebührende Zeit zu verschaffen, sich dem Inhalt bewusst zu werden.