Mariano Gaich, 1967 in Buenos Aires geboren, lebt seit 2000 in Zürich. In Buenos Aires absolvierte er die Kunstschule Pueyrredón. Mit einem Graduiertenstipendium verschlug es ihn zunächst nach London an die Central St. Martins und anschliessend nach Zürich an die ZHdK. 2009 wurde er mit einem Auslandatelierstipendium der Stadt Zürich ausgezeichnet. Gaich will mit seiner Arbeit den hegemonialen Raum unterwandern: seine Werke stellen einen Gegenentwurf zu den vorherrschenden Normen von geografischen, politischen, kulturellen und geschlechtsspezifischen Grenzen dar.
SCHICKSALSDREHUNGEN, Installation
Mariano Gaich bedient sich pittoresken Panoramabildern, mit der die Schweiz einst im Ausland für Feriengäste warb und untergräbt die Idylle mit zeichnerischen Interventionen. Nun sind auf den Booten, die den Hafen anlaufen, nicht Fischer mit ihrem reichen Fang auszumachen, sondern eine Menge von schwarzen Köpfen. Doch der Empfang und ein Neubeginn für die Bootsflüchtlinge ist alles andere als garantiert. Denn im Durchschnitt verharrt ein Flüchtling 17 Jahre in einer unsicheren Situation ohne die Möglichkeit einer Integration oder Rückkehr in sein Herkunftsland. Diesen Aspekt des provisorischen Lebens im Transitbereich drückt der Künstler mit der Endlosschlaufe des Diaprojektors aus.