Jennifer Bennett, 1976 in Schaffhausen geboren, lebt heute vorwiegend in Deutschland. Sie hat von 2006 bis 2012 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg freie Kunst studiert, davor war sie Autodidaktin. 2013 wurde sie mit dem Manor Kunstpreis Schaffhausen, verbunden mit der Ausstellung "alienated" im Museum zu Allerheiligen, ausgezeichnet. Sie verfolgt eine multidisziplinäre Praxis im Bereich der visuellen Kunst, Performance, Musik und Text. In ihrer Arbeit behandelt sie Fragen der Balance, Verbindungen und Grenzziehungen.
DER TISCH IST WEG, Installation
In der westlichen Kultur symbolisiert der Tisch das Zentrum einer Wohneinheit, wo Familie, Freunde, Gäste zusammenfinden. Doch in Jennifer Bennetts Arbeit ist «der Tisch weg». Wir finden lediglich das weisse Tischtuch, das an gehäkelten Fäden hängt, vor. Doch um ein Mahl einnehmen zu können, fehlt es ihm an der nötigen Stabilität – jeder Lufthauch versetzt es in Schieflage. Die Künstlerin greift in ihrer Arbeit das Sprichwort «etwas unter den Tisch fallen lassen» auf. So wird auch das Schicksal tausender Betroffener ignoriert, indem versucht wird durch Grenzschliessungen die Flüchtlingsthematik vor den Toren Europas abzuwehren.