Isabelle Krieg, 1971 in Fribourg geboren, lebt heute in Dresden und Zürich. Sie besuchte neben der Scuola Dimitri in Verscio die Hochschule für Design & Kunst Luzern. 1999 sprach ihr der Kanton Freiburg ein halbjähriges Atelierstipendium in Berlin zu, dem sie gleich weitere vier Jahre in Berlin anfügte. Im Musée Jurassien des Arts Moutier hatte sie 2004 ihre erste Einzelausstellung gefolgt von der grossen Ausstellung KRIEG MACHT LIEBE im Centre PasquArt in Biel 2007. Isabelle Krieg erkundet und kommentiert mit Objekten des täglichen Gebrauchs das Alltagsgeschehen.
INTENSE SHELTER, Installation
Die Grundkonstruktion der Arbeit „Intense Shelter" ist die einer Notschlafhütte, deren Isolationsschicht normalerweise aus Laub besteht. Ursprünglich als Intention für den technikmüden und aussteigewilligen Menschen und seiner Suche nach dem ursprünglichen Naturerlebnis gedacht, hat die Künstlerin die Laubschicht durch 700 Rettungsdecken ersetzt, die hierzulande in keinem Survival Kit fehlen. Heute, mit den Bildern gestrandeter Flüchtlinge an den Küsten Europas, scheint sie plötzlich allgegenwärtig zu sein und bekommt eine neue Aktualität: als erster Hilfeakt werden die Geretteten in diese goldglänzenden Folien gehüllt und erfahren so einen kurzen Moment der Würde. Doch die sonst fast zart und leicht wirkenden Notdecken bekommen als Zelt aufgetürmt eine Schwere, die Stagnation evoziert.